☝️ Das Wichtigste in Kürze
Interpretation
In dem Songtext
Grenze von
Reinhard Mey geht es um ein symbolisches Objekt, nämlich einen Bolzen aus Chrom-Nickelstahl, der einst Teil des Zauns an der Grenze war. Der Sänger erzählt, wie er diesen Bolzen von einem Fremden aus dem Osten geschenkt bekommt und versucht, ihn zu lösen, jedoch ohne Erfolg. Der Bolzen bleibt fest verschraubt.
Der Bolzen wird als unüberwindbares Hindernis dargestellt, das für viele Menschen zur Gefahr wurde. Es wird angedeutet, dass Menschen bei dem Versuch, die Grenze zu überwinden, ihr Leben verloren haben könnten. Der Text spricht von Tränen und Blut, die an dem Bolzen kleben. Dies vermittelt eine bedrückende Stimmung und verdeutlicht die Tragik der Fluchtversuche.
Die Zeilen "Wie manche Flucht dran gescheitert sein mag, Wo die Freiheit schon zum Greifen nahe lag" zeigen, dass die Menschen in ihrer Sehnsucht nach Freiheit alles riskierten. Doch der Bolzen symbolisiert die unmenschlichen Mittel, die eingesetzt wurden, um die Flucht zu verhindern. Es wird kritisch hinterfragt, wer für die Entwicklung und Umsetzung dieser Grenzanlagen verantwortlich war und wer den Befehl dazu gab.
Der Text wirft Fragen auf und regt zum Nachdenken an. Er kritisiert die Menschenverachtung, die hinter solchen Maßnahmen steckt, und bringt zum Ausdruck, dass die Verantwortung dafür nicht allein bei den ausführenden Personen liegt, sondern auch bei denen, die den Befehl dazu gaben. Die Zeile "Wie auch immer die Antwort sein mag, mir war klar, Daß es wieder ein Meister aus Deutschland war" deutet darauf hin, dass der Sänger Deutschland als Ursprung dieses unmenschlichen Systems sieht.
Insgesamt beschreibt der Songtext "Grenze" die Bedeutung und die tragischen Folgen von Grenzen und Fluchtversuchen. Er ruft dazu auf, die Geschichte zu reflektieren und sich mit den menschlichen und moralischen Konsequenzen solcher Grenzen auseinanderzusetzen.