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In taberna Übersetzung

Carmina Burana - In taberna
Quelle: Youtube
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In der Taverne
In taberna
IM WIRTSHAUS
Glühend in mir
Von heftigem Ingrimm
Sprech ich voller Bitterkeit
Zu meinem Herzen:
Geschaffen aus Staub,
Asche der Erde,
Bin ich dem Blatt gleich,
Mit dem die Winde spielen.

Wenn es die Art ist
Des weisen Mannes,
Auf Fels zu gründen
Sein Fundament:
Gleiche ich Tor
Dem Fluß, der dahinströmt,
Niemals im selben
Lauf sich hält.

Ich treibe dahin
Wie ein Boot ohne Mann,
Wie auf luftigen Wegen
Der Vogel schweift.
Mich binden nicht Fesseln
Mich hält kein Schloß,
Ich such meinesgleichen,
Schlag mich zu den Lumpen.

Ein schwerer Ernst
Dünkt mich zu schwer.
Scherz ist lieblich
Und süßer als Waben.
Was Venus gebietet,
Ist wonnige Müh,
Niemals wohnt sie
In feigen Seelen.

Die breite Straße fahr ich
Nach der Art der Jugend,
Geselle mich zum Laster,
Frage nichts nach Tugend.
Nach Sinnenlust dürstend
Mehr als nach dem Heil,
Will ich, an der Seele tot,
Gütlich tun dem Leib!

Der gebratene Schwan singt:

Einst schwamm ich auf den Seen umher,
Einst lebte ich und war schön,
Als ich ein Schwan noch war.

Armer, armer!
Nun so schwarz
Und so arg verbrannt!

Es dreht und wendet mich der Koch.
Das Feuer brennt mich sehr.
Nun setzt mich vor der Speisemeister.

Armer, armer!
Nun so schwarz
Und so arg verbrannt!

Jetzt liege ich auf der Schüssel
Und kann nicht mehr fliegen,
Sehe bleckende Zähne um mich her!

Armer, armer!
Nun so schwarz
Und so arg verbrannt!

Ich bin der Abt von Cucanien,
Und - meinen Konvent halte ich mit den Saufbrüdern
Und - meine Wohlgeneigtheit gehört dem Orden der Würfelspieler
Und - macht einer mir morgens seine Aufwartung in der Schenke,
Geht er nach der Vesper fort und ist ausgezogen
Und - also ausgezogen, wird er ein Geschrei erheben:

Wafna! Wafna!
Was hast du getan, Pech, schändlichstes?
Unseres Lebens Freuden hast du
Fortgenommen alle!

Wenn wir sitzen in der Schenke,
Frahen wir nichts nach dem Grabe,
Sondern machen uns ans Spiel,
Über dem wir immer schwitzen.
Was sich in der Schenke tut,
Wenn der Batzen Wein herbeischafft,
Das verlohnt sich, zu vernehmen:
Hörte, was ich sage!

Manche spielen, manche trinken,
Manche leben liederlich
Aber die beim Spiel verweilen:
Da wird mancher ausgezogen,
Mancher kommt zu einem Rocke,
Manche wickeln sich in Säcke,
Keiner fürchtet dort den Tod,
Nein, um Bacchus würfelt man.

Erstens: wer die Zeche zahlt:
Davon trinkt das lockre Volk,
Einmal auf die Eingelochten,
Dreimal dann auf die, die leben,
Viermal auf die Christenheit,
Fünfmal, die im Herrn verstarben,
Sechsmal auf die leichten Schwestern,
Siebenmal auf die Heckenreiterei.

Achtmal die verirrten Brüder,
Neunmal die versprengten Mönche,
Zehnmal, die die See befahren,
Elfmal, die in Zwietracht liegen,
Zwölfmal, die in Buße leben,
Dreizehnmal, die unterwegs sind;
Auf den Papst wie auf den König
Trinken alle schrankenlos:

Trinkt die Herrin, trinkt der Herr,
Trinkt der Ritter, trinkt der Pfaffe,
Trinket dieser, trinket jene,
Trinkt der Knecht und trinkt die Magd,
Trinkt der Schnelle, trinkt der Faule,
Trinkt der Blonde, trinkt der Schwarze,
Trinkt, wer seßhaft, trinkt, wer fahrend,
Trinkt der Tölpel, trinkt der Weise;

Trinkt der Arme und der Kranke,
Der Verbannte, Unbekannte,
Trinkt das Kind und trinkt der Kahle,
Trinken Bischof und Dekan;
Trinkt die Schwester, trinkt der Bruder,
Trinkt die Ahne, trinkt die Mutter,
Trinket dieser, trinket jener,
Trinken hundert, trinken tausend.

Sechshundert Zechinen reichen
Lange nicht, wenn maßlos alle
Trinken ohne Rand und Band. -
Trinken sie auch frohgemut,
Schmähen uns doch alle Völker,
Und wir werden arm davon.
Mögen, die uns schmäh'n, verkommen,
Nicht im Buche der Gerechten
Aufgeschrieben sein!
Fragen über Carmina Burana
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Ist Carmina Burana eine Oper?
Was ist eine szenische Kantate?
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