Ich komme schon
(J’arrive)
(© dt. D. Kaiser 2002)
Von Chrysanthemen
Zu Chrysanthemen
Sie gehn dahin,
Die guten Freunde.
Von Chrysanthemen
Zu Chrysanthemen.
Uns nimmt der Tod
Unsere Geliebten.
Von Chrysanthemen
Zu Chrysanthemen.
Die anderen Blumen
Geben ihr Bestes.
Von Chrysanthemen
Zu Chrysanthemen.
Die Männer weinen,
Die Frauen schreien.
Ich komm, ich komm.
Was gäb’ ich drum,
Wenn noch ein Mal,
Mein altes Bein
Mich schleppen könnt’,
Ins Sonnenlicht,
Ins Sommerlicht,
Bis in den Lenz,
Nur noch bis morgen.
Ich komm, ich komm.
Was gäb’ ich drum,
Ein letztes Mal,
Nur noch ein Mal,
Den Fluss zu seh’n,
Ob er noch Fluss,
Den Hafen seh’n,
Ob er noch dort,
Mich dort zu seh’n.
Ich komm, ich komm.
Warum denn ich?
Warum grad jetzt?
Warum so früh?
Wohin denn bloß?
Ich komm, ich komm ja schon.
Doch hab ich je Andres getan
Als mit zu gehn.
Von Chrysanthemen
Zu Chrysanthemen
Bei jedem Mal
Noch mehr alleine.
Von Chrysanthemen
Zu Chrysanthemen
Bei jedem Mal
Nur übrig bleiben.
Ich komm, ich komm.
Was gäb’ ich drum,
Ein letztes Mal,
Die Liebe zu nehmen,
Wie einen Zug,
Nicht einsam sein,
Anderswo sein,
Nur gut drauf sein.
Ich komm, ich komm.
Was gäb’ ich drum,
Ein letztes Mal,
Sterne zu säh’n
In einen Leib,
Der bebt vor Glück
Und niederfall’n
Von Lieb verbrannt,
Das Herz in Glut.
Ich komm, ich komm.
Du bist es nicht,
Der zu früh kommt.
Ich bin es ja,
Ich bin spät dran.
Ich komm, ich komm ja schon.
Doch hab ich je Andres getan
Als mit zu geh’n.
Writer(s): Jacques Romain Brel
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