(ein Lied für die Kreatur)
1. I sitz an am Montag, s'is no ned lang her
In da Wirtschaft bei a Schüssel Salat.
I denk vor mi hi, laß Gedank'n spazier'n,
Bin ganz gierig, weil I Hunga hob.
Scho mach I mein Mei auf, führ d'Gabe zum Mund,
Des Blatt'l kummt ma schleimig vor.
Do sieh'g i's scho sitz'n, genüßlich stibitz'n,
S'is a Schneck'n, sie is no ganz kloa.
I hob a Schneck'n g'seh'n,
A so a Schneck'n wui hoilt a no a weng leb'n.
2. Entsetzt schmeiß I mei Gabe sofort aus da Hand,
Des Saladblatt'l foillt obi an Bod'n.
Mei Puls geht ganz rasend, mei Herz schlogt ganz wuild,
Ganz flau werd's ma im Mog'n.
Wenn I jetz' des Viech glatt obeg'schluckt hätt,
Ja, I derf ma's gar ned ausmoil'n.
Gottseidank hob i's no rechtzeitig g'spannt;
Und nur langsam kon I mi beruhig'n.
I hob a Schneck'n ...
3. Noch a hoibat'n Stund dann, wia I nimma drodenk
Und wia I grod scho am Geh bin,
Do g'spür I a Kribbeln an meiner link'n Hand
Und do hör I a ganz a zarte Stimm:
"I dank da, mei Freind, daß'd me ned g'fress'n host,
Ja, I wui hoild a no weng leb'n.
Und desweg'n mecht I da wos in's Ohr sog'n,
Daat'st Du mi zu Dir aufeheb'n."
4. Mia graust's jetz gar nimma, des hätt I nia glaabt,
I find jetz den Schneck echt saustark.
I heb'n glei auffe, seine Fühla vibrier'n,
Horch zua, wos er zum sog'n hod:
"Wenn I a bloß a kloana Schneck bin,
So hod mei Leb'n doch a an Sinn,
Wennst Du mi amoi genaua o'schaug'st,
Dann merkst erst, wia schee daß I bin."
I hob a Schneck'n ...