Arbeitslos - das ist das Wahre
Arbeitslos - das ist das Leben
Frei sein! high sein!
Einfach mal sich hinzugeben
An den Mai
Frau und Kinder, alles schläft noch
Früh zu der gewohnten Stunde
Kaffee in die Thermosflasche
Und dann los im Morgengrauen
Aber nicht zur Schicht, von wegen!
Von der Wiege bis zur Bahre
Schnell den Tauben Futter geben
Dann Stück Auto und dann parken
Und dann schlendern durch die Vorstadt
Rüber zu den grünen Rändern
Arbeitslos - das ist das Wahre
Arbeitslos - das ist das Leben
Groß im Osten steigt die Sonne
Rot im Wald am Rand der Halde
Und die Sonne steigt sich kleiner
Gegen Mittag sticht das Licht schon
Und ich hau mich in den Schatten
Satt im satten Moos gebettet
Seh im Himmel Störche schweben
Weiß mit Rosa sind die Apfel-
Bäume, wenn die Blüten beben
Und die Kirschen blühn knallweiß
Arbeitslos - das ist das Wahre
Arbeitslos - das ist das Leben
Und der Horizeit raucht Pfeife
Da! das Stahlwerk, da! die Schlote
Mannesmann und das ist Thyssen
Wo die andern jetzt malochen
Mit Kantinenfraß und Stechuhr
Eisen kochen, Eisen gießen
Um mich rum die Bienen nippen
An den fetten Wiesenblumen
Sachte kippt die Sonne tiefer
Mücken in den Spinnenweben
Arbeitslos - das ist das Wahre
Arbeitslos - das ist das Leben
Ja, das ist das Leben. Aber
Nur an diesem blauen Maitag
Bloß nicht an den Winter denken!
Bloß nicht denken! nicht an morgen
An die Frau nicht, an die Kinder
An mich selber - bloß nicht denken!
Aber jetzt und hier und ohne
Arbeit, Mann, das ist das wahre
Mensch! das ist das schöne Leben
Arbeitslos - das ist das Wahre
Arbeitslos - das ist das Leben
Frei sein! high sein!
Einfach mal sich hinzugeben
An den Mai.
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