Bedeutung von Nur wer sich ändert, bleibt sich treu

Wolf Biermanns Lied Nur wer sich ändert, bleibt sich treu zeichnet ein eindrückliches Bild von der Suche nach Identität und dem Streben nach Wahrheit im Laufe eines turbulenten Lebens.

Der Text beginnt mit Bildern der Geburt und der Neugier des Lebens. Biermann beschreibt, wie er durch leidvolle Erfahrungen, oft in extremen Situationen, lernte, was es bedeutet, Mensch zu sein. Die Zeile Nur wer sich ändert, bleibt sich treu wird zum zentralen Leitmotiv, das darauf hinweist, dass persönliche Veränderung ein Zeichen von Authentizität ist.

Die Flucht aus seiner Heimat Hamburg und der Weg ins "Gelobte Land" stehen symbolisch für den Drang, dem Trauma zu entkommen und neue Wege zu finden. Hier wird auch kritisiert, dass Ideale oft trügerisch sind und die Realität eine andere ist: "rote Götter auch nur MenschenSchweineHunde sind." Die Erwartungen an ein besseres Leben werden schnell entlarvt und führen zu Desillusionierung.

Biermann verarbeitet auch Beziehungen, indem er reflektiert, wie Blindheit und Unreife oft in der Liebe herrschen. Im Lauf seines Lebens hat er gelernt, dass Frauen ebenfalls Menschen mit eigenen Bedürfnissen sind. Dies zeigt eine Entwicklung hin zu mehr Verständnis und Respekt.

Am Ende erinnert Biermann an die Vergänglichkeit des Lebens und den unvermeidlichen Tod, doch trotz aller Herausforderungen bekräftigt er die Notwendigkeit der Veränderung. Es ist ein kraftvoller Aufruf, sich anzupassen, zu lernen und nicht in Stillstand zu verfallen. Dadurch bleibt man sich letztendlich treu, auch wenn sich die Umstände ändern. Dieses Lied ist sowohl eine persönliche Reflexion als auch ein universelles Statement über das menschliche Dasein und die Suche nach der eigenen Wahrheit.