Wir wollen nun zur guten Stund'
Ein Wanderliedchen singen
Von Tal und Berg
Und Himmelswerk
In Wald und grüner Flur
Dies Wanderliedchen
Soll euch allen Froohoohooide bringen!
O, schätzet es
Und setztet es
In Einklang mit Natur!
Eine Wanderniere wandert durch die Welt
– Holleri, heiho, holleri, heiho
Denn nun ist sie nicht mehr ständig angestellt
– Holleri, heiaho
Durch die Rippen zwerchfellein
Über Stock und Gallenstein
Grüßt sie schnelle
Eine Zelle
Auf dem rechten Hüftenbein
Und dann heiter
Gleich weiter
– Holleria, heiho
Bei der Gabel
Unterm Nabel
Steht sie still
– Holleri, heiho, holleri, heiho
Weil sie dort ihr Nabel-
Frühstück essen will
– Holleri, heiaho
Auf der Milz
Wächst ein Pilz
Auf der Leber sitzt ein Fleck
Und die Lunge –
Junge, Junge! –
Ist zum größten Teil schon weg!
Aber heiter
Immer weiter
– Holleria, heiho
In der Halle
Links der Galle
Zahlt sie Maut
– Holleri, heiho, holleri, heiho
Und sie sieht ein Stückchen Himmel
Durch die Haut
–Holleri, heiaho
Einem dringenden Bedürfnis
Konnt sie dort nicht widersteh'n –
Einen Knochen
Namens Jochen
Hätt' sie beinah' überseh'n
Aber heiter, immer weiter
– Holleria, heiho
Ringsumher war plötzlich alles still und stumm
– Holleri, heiho, holleri, heiho
Nur ein Blutkörperchen flüsterte: „Warum?“
– Holleri, heiaho
Auch der Magen
Schien zu sagen:
„Gute Nacht, ich geh' zu Bett!“
Selbst das Herz war still und lag
Ein bisschen schief in seinem Fett
Nur die Niere wandert heiter
Immer weiter
Denn das Wandern, denn das Wandern
Ist der Niere, Niere Lust
Mit Geschwadern
Feiner Adern
Durch die Schwärme
Der Gedärme
Über Knochenmark und
Schulterblatt zur Brust
Immer weiter, immer weiter
– Holleria, heiho
Writer(s): Georg Kreisler
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