Rosen im Schnee
(George Brassens / FJ Degenhardt)
Mein Gott, das ist 25 Jahre schon,
Daß du verschwand'st,
Du und Dein Akkordeon.
Ich hörte g?rad dein
Repertoire im Radio.
Sie spielten es beinahe so
Schön wie du:
Rosamunde,
Roter Mohn,
Rosen im Schnee.
Ach, Päule Klein,
Deine Musik, die ist passé.
Du auf dem Tisch,
Morgens um Vier,
Alle dabei,
Um Dich herum
Tanz und Gesang ?
Das ist vorbei.
Noten hast du nie gekannt,
Daher dein Spiel:
Dies aus der Herzkammer links
Rührende Gefühl;
Deine Glissandi bei
Dem Stück:
Rosen im Schnee!
Wußte man nicht,
Tut's einem gut,
Tut's einem weh.
Daß an der Eismeerfront das Eis
Schmolz bei dem Stück,
Ist sicher wahr,
So spieltest du
Diese Musik.
Aber daß du
Im weißen Frack
-Handschuh? glacé
Marika Röck begleitet hast,
Das glaubten wir nie.
So mit der Zeit
ändert sich auch
Immer der Ton.
Das klingt nach Mief?,
Sagten sie,
Dein Akkordeon?.
Hat nichts genützt,
Daß du's elektrisch verstärkt hast,
- dir eine Silberhose und einen Ohrring verpaßt.
Für eine Pop-Star-Karriere
Waren auch halt
Dein Repertoire,
Sicher auch Du,
Bißchen zu alt.
Und nur für Hausfrauen zu
Spiel?n für Jakobs Kaffee,
Warst du zu stolz.
Was solI?n auch da
Rosen im Schnee?
Da, wo das Kaufzentrum beginnt,
An Strathmanns Eck,
Standest du,
Wir schlichen vorbei
Und sahen weg.
Rosamunde spieltest du
Und Roter Mohn,
Bis du verschwand'st,
Du und dein
Akkordeon.
Jetzt wird erzählt
Heute wärst du
Millionär,
Weil dieser Hit
Rosen im Schnee?
Von dir wär?.
Daß du in Aplerbeck sitzt,
Stumm wie ein Stein,
Wissen nur paar,
Die sagen nichts,
Päule Klein.