Für die Freunde und Genossen vom Festival des Politischen Liedes 1975 in Berlin
Hört ihr noch den Ruf der Schwäne,
Die schon zogen, und wir sahen hoch?
Und ich seh uns singen, lachen,
Hör den Beifall, spür den Atem noch,
Spür den Oktober, der durch diesen Februar zieht,
Und fühl den Pulsschlag unserer Solidarität
Und höre wieder dieses Lied.
Hör die Trauer und den Zorn auch
Und den Mut aus Chiles grauer Nacht
Und hör Kubas Kampf und Tänze
Und wie man in Glasgow gälisch lacht,
Den Schwur von Grandola morena, rote Stadt,
Und hör von Brüdern, die der Feind ermordet hat,
Von Ernte und von neuer Saat.
Ja, die Lieder werden bleiben,
Sie sind Brüder der Revolution.
In den Waffen, den Gitarren,
Wacht der Morgen unseres Sieges schon.
Und überm Tag, der grau und ohne Ende ist,
Und wenn die Müdigkeit uns nachts nicht schlafen läßt,
Gibt es den Traum von diesem Fest.
Kommt, wir gehn noch mal die Straßen,
Atmen Wünsche in den kalten Wind,
Und wir reden über uns und
Lieder, die noch nicht gesungen sind.
Und wir berühren uns und bleiben manchmal stehn,
Und wir versprechen uns, daß wir uns wiedersehn
In Grandola oder Berlin.