Am Fuß dieser kalkgrauen Berge das kalkgraue Haus,
Der eisgrüne Bach - schäumendes Wassergebraus.
Der Himmel am Tage so blau wie ein Himmelblau,
Nachts lächelte Kassiopeia noch kalt und genau.
Wie angeknipst war man und sowas wie beglückt.
Der Wind aus den Bergen, der machte einen verrückt.
Ich kam aus den Städten, was außen und innen krank,
Trank Milch und Honig aus Krügen vorm Haus auf der Bank,
Und schwamm im eisgrünen Wasser und schlief am Bach,
Und Ziegen leckten die Füße, da wurde man wach.
Mit der Schäferin habe ich Himbeeren gesucht und gepflückt.
Der Wind aus den Bergen, der machte einen verrückt.
Und Kühe, und keine war lila, im Blumengras.
Folklore gab es satt, und noch frisch vom Fass:
Den Tanz auf der Tenne und röhrende Hirsche im Wald,
Bei Silchelmond-Licht haben schon mal Schüsse geknallt.
Und Schmuggler kamen aus der Schlucht und rannten gebückt.
Der Wind aus den Bergen, der machte einen verrückt.
Ja - der Wind aus den Bergen, vielleicht machte der mich gesund.
Oder es gab dafür noch einen anderen Grund:
Die Milch und der Selbstgebrannte und ganz gewiss
Die Schäferin, die so gern lachte und einen biss.
Was haben wir uns geküsst, geleckt und gefickt!
Der Wind aus den Bergen, der machte einen verrückt.
Und als ich dann ging, da schenkte man mir einen Hut
Und sagte: Komm ruhig mal wieder und mach es gut.
Ich hatte nur eine Tasche und einen Stock.
Mit Liedern zahlte ich und meinem Skizzenblock.
Die Schäferin hat mir nur einmal noch kurz zugenickt.
Der Wind aus den Bergen, der machte einen verrückt.
Am Fuß dieser kalkgrauen Berge das kalkgraue Haus:
Fünf-Sterne-Hotel machte man daraus.
Das eisgrüne Wasser, heißt es, macht Kranke gesund.
Bestimmt aber gibt es noch einen anderen Grund.
Eine Nacht blieb ich nur. Zum Sichelmond hab ich geblickt.
Der Wind aus den Bergen, macht einen noch immer verrückt.