Zahme Vögel (Ode an Ernesto ?Che? Guevara)
Sieh, die Sonne geht unter
Flüsse aus strahlendem Silber
Hör das Flüstern der Stille
Gefangen in den Wassern
Abenddämmerung aus Gold und Blut,
Brennender Schnee der Anden auf deiner Haut,
Die Sonne im Meer
Und der Mond auf deiner Stirn
Flieg wie der unbezähmbare Kondor,
Kühn und widerspenstig,
Wache, frei vom Wind getragen
über Berge und Täler.
Laß deine Verwegenheit
Bei der Sanftmut des Baches
Stille den Durst,
Nähre diesen Flug
Ohne Gesetz
Und ohne Rückkehr
Zahme Vögel singen von Freiheit,
Wilde Vögel fliegen
Spring, flieg, tanz und gleite
Laß dich niemals kriegen
Zahme Vögel singen von Freiheit,
Wilde Vögel fliegen,
Verboten der Himmel durch den du ziehst
Doch weit näher bei den Sternen
Als ein Käfig aus Gold und Perlen
Wie der zügellose Fluß
Stößt du gegen Stämme und Steine
Und läßt dich nieder, sanft und leicht,
Wie das Blatt auf Wiese und Gras,
Deine Stimme, Schrei und Echo im Abgrund
Breitet sich aus in der Wildnis,
Füllt sie mit Eintracht
Und die Kordillere
Erkennt sich wieder im Meer.