Nein, ich will nicht dein Hofnarr sein,
Der auf Kommando Witzchen bringt,
Der, wenn du mit den Fingern schnippst, pariert.
Der, wenn du es willst, die Sau rauslässt,
Nur vorzensierte Fragen fragt
Und der sich nur auf Knopfdruck echauffiert.
Den du dir auf Abruf programmierst,
In den du dich hineinprojizierst,
Wenn er an deiner Stelle eine Lippe riskiert.
All die ungeschriebenen Lieder
über dich und mich und jede,
Mit und ohne und mit arg viel Phantasie .
Zwei, drei liegen schon im Kopf parat,
Ein paar verenden in einer Schublade,
Wieder andere schreibe ich höchstwahrscheinlich nie.
Zugegeben, ein paar vergesse ich,
Doch kein Lied ist unersetzlich.
"Gottseidank", kann ich nur sagen, "das täte weh."
Ob ich nun jetzt kreativ bin oder manisch aggressiv bin,
Subversiv oder ganz einfach nur banal.
Dass ich soviel negativ sehe ?
Kann sein, weil ich primitiv bin ?
Ehrlich, mir ist das persönlich scheißegal.
Und auch, ob jetzt einer Krim-Sekt trinkt
Oder nur nach Wermut stinkt,
Ist an der "Pissrinne" spätestens egal. Scheißegal.
Es gibt Sachen, die mich fertig machen,
Sachen, wo ich drüber lache,
Sachen, wo ich Spaß habe und trotzdem
Mich nur insgeheim daran freuen kann,
Aus Angst, es käme direkt einer an
Und stochert drin herum nach einem Problem.
Die zum Lachen in den Keller gehen,
Die kann ich nicht nur nicht verstehen,
Die drücken mir erheblich auf das Hirn.
Weder um zu protestieren,
Noch zum interpretiert werden,
Singe ich dir das, was ich aufgeschrieben habe.
Maximal zum ausprobieren, vielleicht um zu irritieren,
Ich hoffe wirklich, dass du das begreifen kannst.
Die mich nur bei schönem Wetter wollen,
Die kann ruhig der Teufel holen,
Falls der die tatsächlich brauchen kann ? aber nur dann !
Ich will um keinen Preis der Hofnarr sein,
Der gegen Bares Schwachsinn singt,
Auch wenn man ihm dann kräftig applaudiert.
Der sich schon lange selbst nur noch "Judas" nennt
Und insgeheim der Zeit nachflennt,
In der er sich vor dem Spiegel nicht geniert.
Oh nein, so will ich keine Sekunde verschwenden,
Keine Lust, so abzuenden.
Nicht mit mir, ich bin nicht interessiert.
Writer(s): Klaus Heuser, Wolfgang Niedecken
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