Interpretation
Der Songtext
The Only Thing Stopping Me From Being Happier Is That I'm Not More Depressed von
TISM beschreibt den Wunsch des Sängers, mehr Depressionen zu haben, um glücklicher zu sein. Der Text spielt mit dem ironischen Konzept, dass Depressionen als eine Art Modeerscheinung angesehen werden und dass man heutzutage anscheinend Probleme haben muss, um irgendwohin zu kommen.
Der Sänger erwähnt, dass er gerne ein Freak wäre und eine masochistische Ader hätte, um sich von der Normalität abzuheben. Er spricht auch von verschiedenen Büchern und Bewegungen, die er ausprobiert hat, um Depressionen zu bekommen, aber nichts hat ihn wirklich beeindruckt. Er besucht eine Männerbewegung und wird belächelt, er geht ins Frauenklo und sagt, dass ein provokanter Song sein Favorit ist, aber er wird nicht ernst genommen.
Er lügt auch bei einer Glücksspieler-Hotline und behauptet, seine Familie in den Ruin getrieben zu haben, nur um festzustellen, dass selbst das nicht ausreicht, um als depressiv angesehen zu werden. Er teilt seiner Frau mit, dass er mehr Depressionen haben möchte und sie reagiert überraschend verständnisvoll. Der Sänger findet diese Reaktion jedoch zu normal und wünscht sich, dass seine Familie und sein Leben mehr Probleme hätten.
Er stellt fest, dass es ihm schwer fällt, die Dinge übermäßig zu übertreiben und seine wildesten Fantasien auszuleben. Er möchte gerne ein Mitglied der "Bad Seeds" werden, einer Band, die angeblich konfrontierende Konzepte nicht ertragen kann. Aber er ist letztendlich nur ein gewöhnlicher Mann namens Roger, der nicht in das Bild eines Stereotyps passt.
Am Ende akzeptiert der Sänger, dass er nicht genug Depressionen hat, um als kreativ angesehen zu werden und dass sein Leben, obwohl es vielleicht miserabel ist, seine Kunst nicht automatisch besser macht. Er schließt damit, dass er depressiver wäre, wenn er nicht glücklicher wäre.
Insgesamt drückt der Songtext den ironischen Wunsch aus, mehr Depressionen zu haben, um das eigene Leben interessanter oder bedeutungsvoller erscheinen zu lassen. Es ist eine satirische Kritik an der Vorstellung, dass Depressionen eine Art Voraussetzung für Erfolg oder künstlerische Kreativität sind.