Ich war ein starker Woller
Und schwach in der Geduld
Und was geschah war ab und zu
Gerne meine Schuld
Ich hab es ausgeschlagen
Einer Linie treu zu sein
Ich schneid sie im Unendlichen
Da sind wir dann allein
Mal dieses und mal jenes
Ich konnt mich schwer entscheiden
Es war erschütternd einfach
Mir Gutes zu verleiden
So zwei drei Handvoll Menschen
Hab ich dabei berührt
Und währenddessen etwas
Ganz anderes gespürt
Ich setze auf das bißchen
Eigene Gefahr
Am schönsten wär wenn niemand weiß
Woran man mit mir war
Ich komme nie nachhause
Oder nur in jenem Sinn
In dem ich einst in keines
Hineingeboren bin
Ich brauche nahe Menschen
Fern um mich herum
Wer sich in mich hineinbegibt
Kommt liebend darin um
Die Wälder sind verschwiegen
Die Flüsse angeschwollen
Die großen Städte fragen sich
Was sie bei mir sollen
Dann halten sie den Daumen raus
Und lassen mich zurück
Und ich steh da und winke
Und das ist fast schon Glück
Ihr kriegt mich nicht verteufelt
Und nicht auf den Altar
Am schönsten wär wenn niemand weiß
Woran man mit mir war
Ich habe nichts zu sagen
Aus gar nichts werd ich schlau
Ganz früher wußt ich alles
Ganz skrupellos genau
Inzwischen kann ich schwimmen
Und muß auch nicht mehr stehn
Gehn Sie bitte weiter
Hier gibt es nichts zu sehn
Kein Wunschkonzert das Leben
Und auch kein Milchkaffee
Wohl eher so ein Strohhalm
In ziemlich rauher See
Und nirgends steht geschrieben
Ob man mit ihm versinkt
Oder löscht das Meer den großen Durst
Wenn man aus ihm trinkt
Ich bitte um Verständnis
Doch bloß nicht ganz und gar
Am schönsten wär wenn niemand weiß
Woran man mit mir war
Writer(s): Heinz Rudolf Kunze
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