Erst knarrt die Treppe, dann quietscht die Tür.
Hell wirds im Keller, jetzt isser hier.
Wieder mal so k.o., fummelt am Radio,
Läßt allen Frust bei mir ab, findet Trost an seiner Werkbank.
Er lebt tagsüber in 'nem Büro,
Blättert in Akten, raucht auf'm Klo.
Kommt immer blaß nach Haus,
Sieht so erbärmlich aus.
Nach einer Stunde blüht er wieder auf an seiner Werkbank.
Lötkolben, Zangen, Zwingen und Ahlen
Liegen gepflegt, teils geölt in Regalen,
Tausende Schrauben, Muttern, Ösen
Liegen sortiert nach entsprechenden Größen
Exakt beschriftet am richtigen Fleck in mir, seiner Werkbank.
Weil ich ihn locke aus seinem Bau,
Is' 'se stocksauer auf mich, die Frau.
Oben, da schläft sie nun.
Er hat noch viel zu tun.
Er muß das Blech noch mal überpolier'n an seiner Werkbank.
Zwei gold'ne Hände, sagt man, hat er.
Drum schleppt er dauernd irgendwas her.
Neulich der Räuchermann,
Dann war der Gameboy dran.
Heut hat er'n Messingtablett repariert an seiner Werkbank.
Keilriemen, Messer, olle Propeller,
Was alles schleppte er nicht in den Keller!
Srechende Puppen, schweigende Hupen,
Klemmende Rolltreppen aus Puppenstuben.
Was auch kaputt war, er kriegte es heil an mir, seiner Werkbank.
's Tablett repariert, 's Werkzeug liegt drin,
Sitzt er und geht nicht, seufzt vor sich hin.
Stiert mir ein Loch ins Holz,
Sonst war er doch so stolz!
Jetzt legt er'n Kopf in die Arme und schluchzt an seiner Werkbank.
Hab ihm doch immer Freude gemacht.
Er ist so anders in dieser Nacht,
Biegt eine Ahle krumm,
Kippt die Regale um.
Alles verwüstet, verrutscht und kaputt in seiner Werkbank!