Auf der Südbrücke stand ich oft Stunden. Immer wieder schaue ich den Möwen und den Schleppkähnen nach, lasse meine Gedanken frei. Ein Güterzug und unten durch der Rhein fließt weiter, so wie seit Jahr und Tag, als ob nichts wäre , stumm, majestätisch an der Stadt vorbei. Der Fluß ist grau und schwer die Wolken über Köln. Die Stadt ist alt, das heißt: Nicht häßlich, nur zu plump geschminkt. Die Ufersteine allein könnten viel erzählen. Womöglich tun die das sogar so laut sie können, bloß wir sind taub und blind. Ich täte einmal gerne mit Wolken reden. Ich wüßte vom Rhein gerne, was er denkt. Ich wüßte gerne, worauf wir noch warten, was uns wie Lemminge in Richtung Abgrund lenkt. Köln ? Berlin: Im Flieger will ich das hier schreiben. Die Nacht ist wolkenlos. Da unten funkelt Kassel ... schon vorbei. Ich frage mich: "Was ist mit mir los? Bin ich am übertreiben?" Da kommt die Stewardeß, ob ich einen Wunsch hätte, "Nein, alles einwandfrei!"
Writer(s): Wolfgang Niedecken, Klaus Heuser
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