Alle vier Minuten kommt die U-Bahn hier vorbei
Und alle dreineinhalb Minuten kommt ein neues Bier
Und ich sage dir: das ist ungesund
Weil es nämlich irreführend und gefährlich ist
Wenn etwas U-Bahn heißt, das über unseren Köpfen rattert
Schließlich steht das U für Untergrund
Laß uns nochmal um die Häuser ziehen
Schonungslos und ohne Hintersinn
Willenlos und immer mittendrin
An den letzten warmen Tagen in Berlin
Andererseits sagst du zu Recht, daß die Bezeichung Hochbahn auch ganz
Schlecht ist, wenn man erstmal klärt, daß dieser Zug kurz vor
Schöneberg in den Abgrund fährt
Abgrund ist ein gutes Wort
Für die Beschreibung jenes fortgeschrittenen Verfalls
Der guten Sitten im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs
Laß uns nochmal um die Häuser ziehen
Schonungslos und ohne Hintersinn
Willenlos und immer mittendrin
An den letzten warmen Tagen in Berlin
Soll man nun der Sprache wegen diesen Teil der U-Bahn
Unter Schmerzen in die Erde legen, oder reicht es,
Wenn man kurz vor Schöneberg die Linie einfach sperrt?
Sicher gibt das böses Blut, doch Sprache ist, das wissen wir,
Das allerhöchste Gut,
Und ohne Klarheit in der Sprache
Ist der Mensch nur ein Gartenzwerg
Laß uns nochmal um die Häuser ziehen
Schonungslos und ohne Hintersinn
Willenlos und immer mittendrin
An den letzten warmen Tagen in Berlin
Gut, daß sich in dieser Welt noch jemand an die großen Fragen
Wagt und eine Anstrengung gedanklicher Natur unternimmt ohne Geld
Gut, auch wenn man so wie wir, keinen Dank dafür erwartet
Und sich selbst nicht lobt, weil man bescheiden und genügsam
Gar nichts will als noch ein Bier
Laß uns nochmal um die Häuser ziehen
Schonungslos und ohne Hintersinn
Willenlos und immer mittendrin
An den letzten warmen Tagen in Berlin
Writer(s): Eckhard Fietze-fischer
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