Kommst spät du liebe Nachtigall!
Kommst spät in diesem Jahr,
Weil immerhin, bald Frost, bald Schnee
Und kalter Nordwind war.
Tiburtius ist sonst dein Tag,
So wie der Landmann spricht,
Und dieser war schon lang vorbei,
Und dich, dich sah man nicht.
Nun endlich aber bist du da
Und singst dein herrlich Lied.
Singst Tage lang, singst Nächte lang,
Und singst dich gar nicht müd'.
Nur dann, wann's deine Pflicht erheischt,
Schweigt deine Kehle still,
Suchst Hälmchen Gras zu deinem Nest,
Soll helfen ich? - ich will.
Hast, arme Tröpfin! viel zu tun,
Ich teile deine Müh,
Ein' Handvoll Hälmchen bring' ich dir,
Flieg her und wähle sie!
Und wenn du dann im Neste sizst,
So werf' ich Würmchen drein,
Und zäume vor Untieren dann
Dein Wochenbettchen ein.
Sing also immer gutes Muts
Was dich die Liebe lehrt,
Sei traut mit mir, wie ich mit dir!
Dein Nest bleibt ungestört.