Am Marktplatz das Volk ringt um Luft und Verstand
Herrscht ein Raunen das weit in die Gassen sich trägt
Denn dort ist die Welt in ein Bühnlein gebannt
In die Hände von schalkhaften Gauklern gelegt
Ja dort wird umjubelt im Trubel der Zeit
Eine Märe vom allbunten Leben verzählt
Eine Märe der Lüge und Wahrheit befreit
Die im Spiele gar Freuden und Leiden vermählt
Die Wirklichkeit erzählt von Gauklers Hand
Ganz voller Gloria und Glanz
Die Weltenordnung außer Rand und Band
Bei Mummenschanz und Puppentanz
Ja wenn der Vorhang sich endlich denn lichtet
Beginnt bald die Schau jener maßlosen Art
In der wohl das Volke manch Seltsamkeit sichtet
Gefesselt, gespannt hin zum Schabernack starrt
Ja da sind farbig und sorgsam verziert
Gar Wald und Gewässer in Hölzer geritzt
Ja da sind kunstvoll und edel drapiert
Gar König und Bischof ins Leben geschnitzt
Die Wirklichkeit erzählt von Gauklers Hand
Ganz voller Gloria und Glanz
Die Weltenordnung außer Rand und Band
Bei Mummenschanz und Puppentanz
Ist die Geschichte denn schließlich vollbracht
Für Alte und Junge das Werk wohl getan
Ziehen die Spieler in lausiger Tracht
Hinweg ihrer Wege sie allweil befahr'n
Wissend darum, dass den Menschen verständlich
Gleich zu den Puppen kein Unterschied ehrt
Unwissend doch welcher Hand ihnen endlich
Dero den Wandel im Diesseits gewährt
Writer(s): Carolin Faehrmann, Malte Hoyer
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