Einst verlief ich mich tief im düstersten Wald
Auf der Suche nach jedwegem Pfad
Und als mir die Hoffnung verloren schon galt
Ich doch bald eine Lichtung betrat
Dort spielte das Licht auf dem wiegenden Gras
Und inmitten von Blüten und Farn
Ein Wildfräulein schön wie ein Frühlingstag saß
Vom Zauber der Welt angetan
Sie sprach: Sei nicht traurig und lausche dem Wind.
Alles fließt, alles treibt, alles hat seine Zeit.
Vergiss nie, dass wir Kinder des Augenblicks sind!
Der Moment hält ein Leben grad eben bereit!
Und willst du es hören so sag ich dir:
Wenn du gehen willst, geh.
Wenn du bleiben willst, bleib.
Wenn du tanzen willst, tanze mit mir!
Ihre Augen so lieblich, wie Veilchen so blau,
Ihr Lächeln die sinnlichste Wonne
Ihre Haut war wie Schnee, roch nach Honig und Tau
Und ihr Haar glich den Strahlen der Sonne
Am zierlichen Leib trug sie nichts als ein Kleid,
Fein gewebt aus Jasmin und Narzissen.
Und sie zog mich hinab, mir vergangene Zeit
Und die Tränen vom Munde zu küssen.
Und sie sprach: Sei nicht traurig und lausche dem Wind.
Alles fließt, alles treibt, alles hat seine Zeit.
Vergiss nie, dass wir Kinder des Augenblicks sind!
Der Moment hält ein Leben grad eben bereit!
So gab ich mich leicht ihren Armen dahin,
Sank hinab in des Wildfräuleins Schoß
Und tröstend verwehte mir Sorge und Sinn
Auf dem Lager aus Blüten und Moos.
Ich träumte von Sommern und Wintern die fliehn
Und die Wirklichkeit um mich zerfloss
Und ich träumte von Jahren, die ohne mich ziehn
Während ich ihre Liebe genoss.
Und als ich dann endlich die Augen aufschlug
War ich greise dem Tode schon nah.
Und das Wildfräulein, das mir mein Leben vortrug,
Strich mir lächelnd und zärtlich durchs Haar.
Und sie sprach: Sei nicht traurig und lausche dem Wind.
Alles fließt, alles treibt, also halt dich bereit!
Mancher Augenblick flieht, wie ein Leben geschwind
In dem Zauber des Wildfräuleins und seiner Zeit.
Und willst du es hören, so sag ich dir:
Wenn du weinen willst, wein!
Wenn du schreien willst, schrei!
Wenn du tanzen willst, tanze ein letztes Mal mit mir!
Und ich hauchte: Was soll ich denn weinen noch schrei'n?
Wäre ich in der Blüte der Jugend noch hier,
Würd ich für ein Augenblick solchen allein
Gern mein Leben ein zweites Mal geben.
Writer(s): Alexander Willms, Daniel Gregory, Florian Janoske, Malte Hoyer
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