Ja I weiß, I hab's ned leicht mit ihr!
I weiß ja eh, was soll ich machen?
Es is mir klar, ihr meint es gut mir, I hab's halt gern,
Hört's auf zum lachen!
Letzten Fasching da warn wir am Gschnas,
Sie is gangen als Unschuld vom Land.
Alle Männer warn verrückt nach ihr,
Besonders der im Affengwand.
Um Mitternacht, da war das Luder plötzlich weg,
Nach a paar Stund' kommt's endlich zruck,
Voller Flöh und voller Dreck.
I schrei, wo warst denn du,
Da sagt's mit weinerlicher Stimm,
In Schönbrunn, im Käfig sieben.
Und letzten Mittwoch, da komm ich heim,
Es war am Nachmittag, so um halb vier,
Sie sitzt im Bett mit zerzauste Haar,
Mit rote Wangerln und schaut echauffiert.
I denk mir, Herrgott, ja da stimmt was nicht
Und plötzlich kommt mir ein Verdacht in den Sinn,
Ich renn zum Kasten, reiß die Türln auf,
Da steht die Putzfrau nackert drin.
Ja I weiß, I hab's ned leicht mit ihr!
I weiß ja eh, was soll ich machen?
Es is mir klar, ihr meint es gut mir, I hab's halt gern,
Hört's auf zum lachen!
Und jede Nacht, da weckt's mich auf,
Schreit nach der Omama und ich muss dann springen,
Dann muss ich's streicheln und die Stimm verstellen
Und "Fuchs, du hast die Gans gestohlen" singen.
Nach zwei, drei Stunden wird's dann endlich müd,
Omama, ich hab dich ja so lieb, sagt sie zu mir.
Ich weiß genau, wenn ich nicht mitspielen tät,
Dann brunzt's mir sofort ins Bett.
Und letzten Winter hat's Bekannte besucht,
I bin daham bliebn, I war ziemlich müd,
Auf'd Nacht ruft's an, geh hol mich bitte ab,
Mir is so kalt, kriegst a Bussi dafür.
I hab gsagt nein, steig in die Tramway ein;
A paar Tag später kommt a Karten aus der sonnigen Türkei,
Leck mi am Arsch, jetzt is mir warm, schreibt sie ganz ungeniert,
Sie hat die Tramway nach Ankara entführt.
Ja I weiß, I hab's ned leicht mit ihr!
I weiß ja eh, was soll ich machen?
Es is mir klar, ihr meint es gut mir, I hab's halt gern,
Hört's auf zum lachen!
Writer(s): Ludwig Hirsch
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