- Südbahnhof, - Südbahnhof !
Endstation, bitte alles aussteigen!
- Südbahnhof, - Südbahnhof !
Riesengroß ist sie, die Stadt, und der
Gottlieb steht mittendrin und kommt
Aus dem Staunen nicht raus.
Die Häuser, die Autos, der Lärm,
Die millionen Lichter überall,
Die vielen Menschen, die alle hier
Zusammen leben, sich aber nicht grüßen,
Wenn sie aneinander vorbei gehen.
Die kilometerlangen asphaltierten Straßen,
Jeder Zentimeter betoniert und asphaltiert.
"Himmel, da wirds Abenteuer regnen!" freut
Sich der Gottlieb.
Zuerst aber regnets nur Ohrfeigen.
Der Gottlieb hat Hunger, er hat keinen Platz
Zum Schlafen. Also braucht er
Geld, mit einem Wort Arbeit.
"Was kannst denn?" fragt ihn der
Grimmige Polier.
"Ich, ich kann mit nackerten Füßen durch
Brennesseln rennen!"
"Waßt was?" sagt der Pollier, ! "hupf in
Gatsch!"
"Ja, ja, ich weiß schon! Und an Frosch fangen
Und ihn aufblasen, bis er ausschaut
Wie a Fußball!" Aber das
Mach ich nicht, sie, sie, brutaler Oasch!"
Wie gesagt, statt Arbeit, bekommt er Ohrfeigen!
Mittlerweile ist es wieder einmal Nacht geworden.
Und der Gottlieb muss sich wieder einmal da hinten,
Beim Südbahnhof, eine Parkbank zum Schlafen suchen.
Da hinten, beim Südbahnhof,
Wo alle die Verlierer, die Ausgestoßenen, die Aussetzigen
Herumgeistern.
Großstadtnachtgespenster!
Sowie auch er, dieser Zwerg, der sich Charles Bronson nennt,
Und der dem Gottlieb für einen Schluck selbstgebrannten
Schnaps, ein paar schimmlige Rosinen und zwei filterlose
Zigaretten schenkt.
Er, sein neuer Freund, der Zwerg!