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Ruf Teddybär 1.4 (Trilogie) Text

Jonny Hill - Ruf Teddybär 1.4 (Trilogie)
Quelle: Youtube
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Ruf Tedybär 1.4 (Trilogie)

Ich war seid fast acht Stunden schon auf der Autobahn,
War ganz kurz vor meinem Ziel und hielt mich mächtig ran.
Die Sonne, sie stand schon sehr tief als ich zur Ausfahrt kam.
Der Diesel dröhnte neben mir, mein Funkgerät war an,
Als daraus die Stimme eines kleinen Jungen kam.
Er sagte nur: "Kanal 1.4 ist hier irgendwer? Wenn dann ruf
Mich doch zurück und sprich mit Teddybär."

Bis zur Stadt war's nicht mehr weit, ich kam ganz gut voran.
Ich nahm das Mikro in die Hand und sagte ganz spontan:
"Hey ich rufe Teddybär, wo ist der junge Mann? Ich bin auf
Deiner Welle, kannst du mich verstehen?"
Es wurde still auf dem Kanal, ich wollt schon weiterdrehen.
Da fragte mich der Junge: "Fahrer bist du auch noch dran?"
Ich sagte "JA", und da fing er mir zu erzählen an:
"Jeden Tag von früh bis spät schalt ich den Kasten ein.
Sitz im Rollstuhl, kann nicht gehen und bin hier ganz allein
Und meine Mutter arbeitet, sie sagt, dass muss so sein,
Denn Daddy starb vor einem Jahr auf dieser Autobahn.
Er war ein Fahrer so wie Du, bis er dann nicht mehr kam.
Sie sagt mir oft wir schaffen es und tut als wenn nichts wär.
Doch jede Nacht hör ich sie weinen. Ich weiß sie hat's sehr schwer"

Und während er so redete, da fiel es mir doch auf,
Kein anderer war zu dieser Zeit auf Kanal 14 drauf.
Er sagte: "Dieses Funkgerät von Daddy gehört jetzt mir.
Es ist der schönste Zeitvertreib mit einem so wie dir,
Auch Daddy sprach von unterwegs mit mir genauso wie jetzt du
Und eines Tages sagte er, 'mein Junge hör mir zu, einmal,
Da nehm ich dich mit raus', doch leider Wurde nichts mehr draus"
Ich hörte die Enttäuschung, die aus diesen Worten Klang.
Ich war längst stehngeblieben, das packte mich doch an,
All das ging mir zu Herzen. Ich pfiff auf Job und Zeit.
Alle konnten warten, nur dieser Junge nicht, tut mir leid.
Ich sagte "Teddybär, wo wohnst du, wo liegt deine Station?"
Was ich zu tun hatte, dass wusste ich längst schon.
Nur dieser kleine Funker, der ahnte nichts davon.
Er gab mir die Adresse, sagte, "lebe wohl und
Irgendwann vielleicht bist du wieder hier, dann wär es schön,
Wenn mich dein Ruf erreicht."

Dann war es Still und ich gab Gas. Mit 80 in die Stadt,
Die letzte Kurve ich war da. Ich glaubte nicht was ich da sah.
Da standen 18 LKWs. Ich war den Tränen nah.
Sie hatten alles mitgehört und fuhrn ihn hin und her.
Ja einer nach dem andren fuhr eine Runde mit Teddybär
18 mal die Straße runter und 18 mal auch rauf,
Ich war ganz als letzter dran und trug ihn auch wieder hinauf
Ich hab noch nie ein Kind gesehen, dass so restlos glücklich war.
Und seine Augen strahlten, es war einfach wunderbar.
Er sagte, "Fahrer glaube mir, dass war eine Schau.
Ich fang dich wieder einmal ein, dass weiß ich ganz genau."
Und er hielt meine Hand die ganze Zeit schon.
Ich schluckte und sagte: "Ist schon gut mein Sohn"

Dann fuhr ich los und mein Gerät, dass war noch auf Empfang,
Als auf einmal die Stimme einer Frau erklang. Sie sagte,
Und man merkte es, das Sprechen fiel ihr schwer:
"Hier ist Kanal 1.4, hier spricht Mutter Teddybär,
Den schönsten Tag in seinem Leben habt ihr meinem Kind gegeben.
Niemals mehr kann ich vergessen, wie ihr zu meinem Jungen ward.
Ich danke euch .... und allzeit gute Fahrt!"

Teil 2

Vielleicht erinnert ihr euch noch, drei Jahre sind's wohl her,
An den Kanal 1-4 und auch an Teddybär!
Ich hab' ihn lange nicht gehört, weil ich woanders fuhr, doch heute war ich wieder mal auf meiner alten Tour!
Und wisst ihr noch wie alle kamen, zu meinen kleinen Freund! So mancher von den harten Truckern hat so wie ich heimlich geweint.

Ja, wieder war ich so wie damals ganz kurz vor dieser Stadt, da hörte ich auch schon die Stimme, die mir so viel gegeben hat! "Wo ist ein Fahrer der mich hört, wer meldet sich bei mir, hey Trucker hier spricht Teddybär, auf dem Kanal 1-4!" Ich nahm das Mikro in die Hand und sprach langsam hinein: "Erinnerst du dich noch an mich? Wie geht's dir kleiner Freund?" Erst war es still, doch dann ging's los, er war wie aufgedreht und alles was er mir erzählte hat mich da drinnen tief bewegt!
Er sagte: "Ich hab einen neuen Daddy und der ist Trucker so wie du!"
Er redete und redete ich hörte ihm still zu! "Und Mama ist nun oft zu Hause und hat für mich auch viel mehr Zeit. Ich habe jetzt auch viele Freunde, die ganzen Trucker weit und breit!"
Ja, ich war längst schon stehengeblieben am Parkplatz auf der Autobahn und als er rief : "Komm mich besuchen,"
Packte es mich wie damals an. Ich schaute auf die Uhr und dachte, was soll's es ist doch einerlei, auf zehn Minuten kommt's nicht an und sagte: "Ok, ich komm vorbei!"
Von weitem sah ich schon das Haus, ich freute mich schon sehr, der Diesel stand, was ich dann sah, fiel mir zu glauben schwer. Gefühle kann man nicht beschreiben, ich gäbe vieles jetzt dafür, da stand mein kleiner Teddybär alleine vor der Tür! Er sagte: "Gib mir deine Hand, allein kann ich's noch nicht!"
Verdammt die Sonne schien mir gerade jetzt, mitten ins Gesicht.
Ich wusste nichts zu sagen, stand nur wortlos da und ich war froh das Teddybär meine Tränen jetzt nicht sah!
Ich streckte ihm die Hand entgegen, wollt' ihm behilflich sein, was dann geschah, war wie ein Wunder, er machte einen Schritt allein!
Ein Kind so außer sich vor Glück,hab ich noch nie gesehen!
Er rief: "Ich hab's geschafft, mit deiner Hilfe! Hey Fahrer hast du das gesehen?"
Ich nahm den Jungen in den Arm und hätt' beinahe losgeweint, ich strich ihm über's Haar und sagte: "Ist ja gut mein kleiner Freund!"
Dann hab' ich meinen Teddybär wieder hinauf gebracht! Ich wollt nur zehn Minuten bleiben, doch das hab ich mir nur gedacht. Drei Stunden sind es fast geworden, ich hoff' man verzeiht es mir, und als ich ging winkte der Junge noch lange an der Tür.
Ich hab' erlebt wie sehr die Kraft der Liebe helfen kann, ich danke euch für Teddybär, Kapitäne der Autobahn.
Und wenn ich meine Augen schließe, seh' ich ein Bild vor mir. Es ist ein Achtzehntonner Diesel und auf der Plane steht "Teddybär 1-4!"

Teil 3

Am 28.12 1966 wurde mein Sohn Andreas geboren - und ihm ist dieses Album gewidmet.
Andreas ist unser Sorgenkind, das Sorgenkind von meiner Frau Helga und von mir.

Als ich 1978 auf der Suche nach starken Countrysongs für ein Album "Die 24 bekanntesten Countryhits" auf den amerikanischen Titel "Teddybär" stieß, hat mich dieser Song verständlicherweise sofort berührt, obwohl ich ihn aufgrund des Dialekts nur teilweise verstand.

An einem heißen Julitag hab' ich mich hingesetzt und die Geschichte nach meinem Empfinden geschrieben und ich glaube, dass mir jemand dabei die Feder geführt hat. Als ich dann mit der fertigen Story zu meinem Freund und Komponisten Hans-Georg Mooslehner kam, war auch dieser gleich tief berührt, setzte sich spontan ans Klavier und komponierte diese Melodie dazu.

Fast 10 Mio. mal auf Tonträgern erschienen und verkauft ist "Ruf Teddybär 1.4" eines der erfolgreichsten Lieder in Deutschland. Ich habe - und das weiß ich - vielen Menschen das Gefühl gegeben, mit ihren Problemen nicht alleine zu sein. Und ich habe mit Sicherheit so mancher Seele Trost und Hoffnung gespendet

Und fragt mich einer: "Was ist Glück?" So zitiere ich meinen Andreas, der kaum sprechen kann: "Papa, ich bin Teddybär!"
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