Wenn wir in der Schenke sitzen,
Kümmern wir uns um nichts Irdisches,
Sondern eilen zum Spiel,
Dem wir uns allzeit mit Eifer hingeben.
Was man so in der Schenke treibt,
Wo das Geld der Mundschenk ist,
Das gilt es zu erforschen.
Aber hört nun, was ich zu sagen habe!
Die einen spielen, die anderen trinken,
Wieder andere führen sich rüpelhaft auf.
Von denen aber, die beim. Spiel hocken,
Werden manche ausgezogen;
Manche kommen dort zu Kleidern,
Während andere sich eine» Sack umbinden müssen.
Dort hat keiner Angst vor dem Tod,
Sondern sie losen um den Wein.
Zuerst trinken sie auf den, der die Weinzeche bezahlt,
Sodann auf wen sie wollen:
Einmal trinken sie auf die Gefangenen,
Darauf trinken sie dreimal auf alle Lebenden,
Viermal auf die ganze Christenheit,
Fünfmal auf die Armen Seelen,
Sechsmal auf die eitlen Schwestern,
Siebenmal auf die Strauchdiebe.
Achtmal auf die perversen Brüder,
Neunmal auf die vagabundierenden Mönche,
Zehnmal auf die Seeleute,
Elfmal auf alle Streithähne,
Zwölfmal auf die Büßer,
Dreizehnmal auf alle, die auf der Straße liegen.
Auf den Papst und den Kaiser
Trinkt jeder, so viel er will.-
Es trinkt der Herr, es trinkt die Herrin,
Es trinkt der Ritter, es trinkt der Kleriker,
Es trinkt jener, es trinkt jene,
Es trinkt der Knecht zusammen mit der Magd,
Es trinkt der Rasche, es trinkt der Träge,
Es trinkt der Weiße, es trinkt der Schwarze,
Es trinkt der Beständige, es trinkt der Ruhelose,
Es trinkt der Analphabet es trinkt der Alchimist.
Es trinkt der Arme und der Kranke,
Es trinkt der Verbannte und der Fremdling,
Es trinkt der Knabe, es trinkt der Greis,
Es trinkt der Bischof und der Dekan,
Es trinkt die Schwester, es trinkt der Bruder,
Es trinkt die Alte, es trinkt die Mutter,
Es trinkt diese, es trinkt jener,
Es trinken hundert, es trinken tausend.
Hundertsechs Geldstücke reichen nicht weit,
Wenn sie alle hemmungslos
Trinken, ohne aufzuhören,
Obwohl gesagt werden muß: Sie bleiben beim Trinken fröhlich.
Auf diese Weise nimmt uns alle Welt aus,
Und auf diese Weise werden wir arm.
Alle, die uns ausnehmen, sollen zuschanden werden
Und im Buch des Lebens nicht bei den Gerechten stehen!
Writer(s): Dp, Andreas Johannes Richter, Bernd Dobbrisch, Bernd Poetschokat, Mike Paulenz, Karsten Liehm
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