Der Mond ist aufgegangen
Die gold'nen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar.
Der Wald steht schwarz und schweiget,
Und aus den Wiesen steiget,
Der weiße Nebel wunderbar.
Seht ihr den Mond dort stehen,
Er ist nur halb zu sehen,
Und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
Weil uns're Augen sie nicht seh'n.
Wir stolzen Menschenkinder,
Sind eitelarme Sünder,
Und wissen gar nicht viel.
Wir spinnen Luftgespinste
Und suchen viele Künste,
Und kommen weit ab von dem Ziel-
Gott lass Dein Heil uns schauen,
Auf nichts vergänglich bauen,
Nichts Eitelkeit uns freu'n.
Lass uns einfältig werden,
Und vor Dir hier auf Erden,
Wie Kinder fromm und fröhlich sein
Wie Kinder fromm und fröhlich sein.
Writer(s): Roland Heck, Gerd Koethe, Matthias Claudius
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