Am Lagerfeuer Songtext

von Wenzel

Das Land lag in der Mainacht wie aufgebahrt,
Singend saßen wir rund um das Feuer.
Die Männer kraulten sich den Rauschebart,
Und die Frauen lachten wie immer so zart,
Und die Sterne warn ungeheuer.
Und die Sterne warn ungeheuer!

Von Marx sprach man, Mao und trank noch ein Becks
Und sie kamen ins Schwärmen die Käuze.
Achtundsechsig, Revolte, radikal und komplex,
Nur die Kinder von damals vom Gruppensex,
Tragen heut lieber Hakenkreuze,
Tragen heut lieber Hakenkreuze.

Und man schwatzte und sang und man war sehr nett
Und ein goldner Stern stand hoch im Norden.
Ein paar Freunde die säßen heut sogar im Kabinett
Und das Haar war so dünn und das Kinn war so fett.
Endlich warn sie erwachsen geworden,
Endlich warn wir erwachsen geworden.

Ach man lebe nicht schlecht, grinste sinnig und schwieg
Und dann warn wir schon alle bezecht.
Als ein fernes Licht in den Himmel stieg
Und auf einmal sprachen wir über den Krieg
Und sie fanden ihn plötzlich gerecht,
Und sie fanden ihn plötzlich gerecht.

Und nun müsse stark sein, wie schön es doch sei,
Dass die Bomben nun ganz genau träfen,
Und sie beteten stur die Morallitanei
Hitler, Auschwitz, Europa, Pflicht-Barbeirei
Und die Nacht hing im Grau ihrer Schläfen,
Und die Nacht hing im Grau uns'rer Schläfen.

Da zerbrach uns're Runde wie ein Land, schnell und hart.
Fremde saßen bei Fremden am Feuer.
Und die Männer rauften sich den Rauschebart
Und die Frauen schimpften so gar nicht zart.
Und die Sterne warn ungeheuer,
Und die Sterne warn wie: Ungeher.