Und diese nacht Songtext

von Ulrik Remy

UND DIESE NACHT

Laßt mich noch ein wenig hier in eurer runde bleiben,
Atem zu holen und ein bißchen auszuruhn.
Laßt uns die gespräche, die wir führten, weitertreiben,
Singen oder reden oder irgendetwas tun:
Wenn ich nachher fortgeh, sieht die stadt aus wie verlassen,
Und der nachtwind schlägt mir eiskalt ins gesicht,
Und nach und nach wird die erinnerung an mich in euch verblassen,
Doch was ihr mich gefragt habt, vergeß ich sicher nicht.

Bald schaut die nacht mich wieder wie aus großen augen dunkel an,
Und mein nächstes ziel ist stundenweit entfernt,
Und die zusammen sind im schalen licht, am rand der autobahn,
Die haben, was ich heute sang, schon lang vor mir gelernt.

Bei nacht sieht diese straße aus wie übergroße augen,
Und ich fahre endlos weit in eins davon hinein,
Singe dabei lieder, die weiter zu nichts taugen,
Als zu der illusion, doch nicht ganz allein zu sein;
Und wenn es kalt ist, und ich schlafe hinterm lenkrad beinah ein,
Schrecke hoch und bin ein stück weit wieder wach,
Dann wünsch ich nichts als die erlaubnis, nur müde zu sein
Und will doch weiter und denke dann nicht mehr darüber nach.

Und diese nacht schaut mich dann wie aus großen augen dunkel an,
Und mein nächstes ziel ist stundenweit entfernt,
Und die sich küssen dort im schalen licht am rand der autobahn,
Die haben, was ich heute sang, schon lang vor mir gelernt.

Bin ich irgendwo am ziel, dann, kurz vorm nächsten morgen,
Für den einen tag nur, und für die halbe nacht
Sing die selben lieder und fühl wieder mich geborgen,
Weil man auch woanders wie bei euch nachdenkt und lacht,
Dann möchte ich schon wieder bleiben, um noch länger teilzunehmen
An diesem leben, über das ich lieder sing,
Und einer sagt: bleib doch noch hier, du kannst dann bei mir pennen
Und ich bin an demselben punkt, wo ich heut abend bin.

Und diese nacht schaut mich dann wie aus großen augen dunkel an
Und mein nächstes ziel ist stundenweit entfernt,
Und die sich lieben dort im schalen licht am rand der autobahn,
Die haben, was ich heute sang, schon lang vor mir gelernt.

Drum laßt mich noch ein wenig hier in eurer runde bleiben,
Um atem zu holen, um ein bißchen auszuruhn.
Laßt uns die gespräche, die wir führten, weitertreiben,
Laßt uns singen, laßt uns reden, laßt uns irgendetwas tun,
Denn wenn ich nachher fortgeh, dann sieht die stadt aus, wie verlassen,
Und der nachtwind schlägt mir eiskalt ins gesicht,
Und nach und nach wird die erinnerung an euch in mir verblassen,
Doch was ihr mich gefragt habt, das vergeß ich sicher nicht.

Und diese nacht schaut mich bald wie aus großen augen dunkel an,
Und mein nächstes ziel ist stundenweit entfernt,
Und die sich trennen dort im schalen licht, am rand der autobahn,
Die haben, was ich heute sang, schon sehr lang vor mir gelernt.