Schwarz der Platz vor lauter Menschen
Die im Morgengrauen stehn
Ein Gedränge in der Menge
Jeder kommt, um mich zu sehn.
Dort der Galgen und die Stricke
Und des Henkers kalte Blicke
Eine Treppe, sieben Stufen
Und die Schergen, die mich rufen.
Dies kenn ich aus hundert Gängen
Schrei's euch lachend ins Gesicht:
Es ist unnütz, mich zu hängen
Sterben, sterben kann ich nicht!
Fest gezimmert sind die Balken
Ragen schwarz zum Himmel auf
Eine früh ergraute Witwe
Läßt den Tränen freien Lauf.
Würdevoll erscheint der Priester
Aus dem Buch der Bücher liest er
Und der Henker mit Geschick
Legt die Schlinge um's Genick
Dies kenn ich aus hundert Gängen
Schrei's euch lachend ins Gesicht:
Es ist unnütz, mich zu hängen
Sterben, sterben kann ich nicht!
Es graut der Tag, der Henker kommt
Um mir den Tod zu geben.
Ich kann nicht sterben, denn ich weiß
Mein Lied wird ewig leben,
Mein Lied wird ewig leben.
Auch nach hundert Todesgängen
Schreie ichs euch ins Gesicht:
Es ist unnütz, mich zu hängen
Sterben, sterben kann ich nicht!
Writer(s): Michael Boden, Ingo Hampf
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