Bedeutung von Hexagone

Das Lied Hexagone von Renaud ist eine bittere, kritische Reflexion über die Zustände in Frankreich. Der Künstler nutzt die Monate des Jahres, um verschiedene Aspekte der französischen Gesellschaft und ihre politischen Missstände zu beleuchten. Jänner wird als Beginn eines neuen Jahres dargestellt, das eigentlich wenig verändert hat, während die Probleme tief verwurzelt sind. Renaud klagt die Fortdauer von Ungerechtigkeiten an, sowie die heuchlerische Erinnerung an historische Ereignisse wie das Massaker von Charonne oder die Guillotine, die immer noch in der Gesellschaft präsent sind.

Im Laufe des Jahres bringt er Erinnerungen an Revolution und Fortschritt, thematisiert aber auch das Versagen der Menschen, die trotz ihrer Geschichte, weiterhin ihrer Freiheit nicht gerecht werden. Er kritisiert die Doppelmoral der Franzosen, wenn sie feiern und gleichzeitig von einem autoritären Staat unterdrückt werden. Obwohl es für viele Gelegenheiten zum Feiern gibt, bleibt das Leid und die Misere in der Gesellschaft unverändert.

Besonders auffällig ist Renauds scharfe Kritik an der Polizeigewalt und der Reaktion des Staates gegenüber Rebellengruppen in anderen Ländern. Indem er das Bild des ‚Königs der Dummköpfe‘ nutzt, entlarvt er die Blindheit und den Mangel an kritischem Denken der Bevölkerung.

Letztlich ergibt sich ein düsteres Bild der französischen Identität: Ehre und Stolz an der Kulturerbe wird überschattet von Ignoranz und Selbstbetrug. Der Schluss des Liedes hebt hervor, dass die Menschen an ihrem eigenen Unglück festhalten, was Renaud mit einer resignierten Frustration über den Zustand der Nation zusammenfasst.