Bedeutung von Wie ein Baum, den man fällt

In dem Lied Wie ein Baum, den man fällt von Reinhard Mey wird die Auseinandersetzung mit dem Tod thematisiert. Der Protagonist reflektiert über seinen bevorstehenden Abschied und den Wunsch, diesen auf eine respektvolle und standhafte Art zu erleben. Er beschreibt, dass, wenn der Moment des Sterbens wirklich gekommen ist, er im Stehen sterben möchte – ähnlich wie ein Baum, der gefällt wird, aber dabei nicht zusammenbricht.

Dieser Vergleich ist sehr stark und symbolisiert nicht nur die physische Standhaftigkeit, sondern auch die innere Stärke. Mey spricht darüber, wie schwer ihm der Gedanke an den Tod fällt und dass er seine Zeit auf Erden gerne in vollster Würde verbringen möchte. Er möchte nicht demütig und gebeugt dem Tod entgegen treten, sondern sein Schicksal mit erhobenem Haupt akzeptieren.

Außerdem thematisiert der Text die Unsicherheit hinsichtlich der Zeit, die noch verbleibt, und die leisen Worte, die möglicherweise im Hintergrund über seinen Tod gesprochen werden. Dies verstärkt das Gefühl der Melancholie. Letztendlich spiegelt der Wunsch, im Stehen zu sterben, den menschlichen Wunsch wider, die Kontrolle über das eigene Leben und Sterben zu behalten. Mey schafft es, auf eindringliche Weise die Angst vor dem Unbekannten und die Sehnsucht nach Würde in den letzten Augenblicken darzustellen.