Bedeutung von Ich Frag' Mich Seit 'Ner Weile Schon

In dem Lied Ich Frag' Mich Seit 'Ner Weile Schon reflektiert Reinhard Mey über die Beziehung zwischen ihm und einem Kind, wohl vermutlich seinem eigenen. Der Text beschreibt, wie das Kind neben ihm geht, dabei die Welt mit großer Neugier betrachtet und ihm Geschichten erzählt, die die kleinen Dinge des Lebens betreffen. Es wird deutlich, dass das Kind mit seiner Unbeschwertheit und der Fähigkeit, in Details Freude zu finden, eine ganz neue Perspektive auf das Leben bietet.

Der zweite Abschnitt thematisiert, wie der Sänger seine Verantwortung und das Streben nach Ordnung hinter sich gelassen hat, um das unordentliche, chaotische Leben des Kindes zu akzeptieren. Dabei merkt er, dass er durch diesen Chaos auch eine neue Freiheit findet, die ihn von seinen eigenen Zwängen befreit. Hier wird das Kind zu einem Lehrer, während er sich selbst als Schüler sieht, der von der Lebendigkeit und Unbekümmertheit des Kindes lernt.

Der Refrain verstärkt die zentrale Frage des Liedes: Wer gibt hier wem eine Lektion? Mey begreift, dass er dachte, er wäre derjenige, der dem Kind etwas beibringt, doch mehr und mehr erkennt er, dass das Kind ihm viel wertvollere Lebenslektionen erteilt. Es ist eine wunderschöne und ehrliche Reflexion über die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern und die Weisheit, die man von der Unbeschwertheit der Kindheit lernen kann.