Bedeutung von Große Schwester

In dem Lied Große Schwester von Reinhard Mey wird eine nostalgische und liebevolle Beziehung zwischen Geschwistern beschrieben. Der Erzähler erinnert sich an seine wilde Kindheit mit seiner großen Schwester, die für ihn sowohl Freundin als auch Vorbild war. Sie kommen aus einem gemeinsamen, engen Umfeld, in dem sie sich gegenseitig unterstützen und herausfordern.

Die Bilder, die Reinhard Mey zeichnet, sind sehr lebendig. Er beschreibt seine Schwester mit langen Zöpfen und einem umgenähten Mantel, ein Zeichen ihrer Unbeschwertheit. Diese Erinnerungen sind gefüllt mit Freude und einem Gefühl der Geborgenheit. Der Erzähler stellt die Große Schwester als eine Art starke Heldin dar, die ihm half, die Welt zu verstehen und sich zu behaupten. Sie vermittelt ihm Werte, wie Mut und Unabhängigkeit.

Das Lied thematisiert auch die Herausforderungen der Kindheit, wie das Lernen, Schwimmen oder Klavier zu spielen. Die Geschwister erforschen zusammen die Welt, wobei jeder seine Rolle hat: die Große Schwester als Anleitung, der kleine Bruder als frecher Störenfried. Dieser Dualismus ist ein zentrales Element der Geschwisterdynamik.

Im Laufe der Jahre verändert sich die Beziehung, was besonders im Erwachsenenleben deutlich wird. Während sie sich weniger sehen, bleibt die Große Schwester ein Teil seiner Identität, und der Erzähler erkennt immer mehr Verbindungen zu seinen Eltern in ihr. Diese Beziehung bleibt also zeitlos – nicht nur durch die Erinnerungen, sondern auch durch die Werte und Lektionen, die sie gemeinsam gelernt haben. Am Ende steht eine tiefe Verbundenheit, die trotz der physischen Distanz bestehen bleibt.