Bedeutung von Der Mörder ist immer der Gärtner

Reinhard Meys Lied Der Mörder ist immer der Gärtner spielt mit dem Klischee, dass der Gärtner der typische Mörder in klassischer Kriminalliteratur ist. Die verschiedenen Szenarien zeigen, wie in werksbekannten Krimis eine Vielzahl von Mordfällen durch den Gärtner aufgedeckt werden. Hierbei wird eine bedrohliche Atmosphäre durch die düstere Kulisse von Schloss Darkmoor und die gespenstische Turmuhr geschaffen. Jedes Mal trifft der Gärtner, als mutmaßlicher Täter, durch seine vermeintlich harmlose Rolle die Protagonisten unerwartet. Besonders betont wird die teils schrille Unterschrift jedes Mordes durch die düstere und erbarmungslose Natur des Gärtnerberufs.

An verschiedenen Orten und unter unterschiedlichen Umständen sieht man, wie Inspektoren (wie Dupont und van Dyke) ein falsches Bild zeichnen und an den falschen Leuten festhalten. Ihre stets vergeblichen Ermittlungen zeigen eine Kritik an den typischen Detektivgeschichten, wo der Täter oft als der Offensichtliche präsentiert wird. Diese Ironie führt den Hörer durch einen Spiegel der Erwartungshaltung, bevor im letzten Vers die überraschende Wendung kommt - tatsächlich ist der Mord nicht vom Gärtner, sondern vom Butler verübt worden. Dies öffnet die Augen des Publikums für die wahre Identität des Mörders und lehrt, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Am Ende bleibt der Hörer mit der Erkenntnis zurück, dass man täglich dazulernen kann - auch im Bereich des Verbrechens.