Bedeutung von Der alte Bär ist tot und sein Käfig leer

In dem Lied Der alte Bär ist tot und sein Käfig leer von Reinhard Mey wird eine nostalgische Erinnerung an einen Bären im Zoo thematisiert, der gestorben ist. Der Text beginnt mit einem Rückblick, in dem der Sänger und eine Person, die ihm nahe steht, den Zoo besuchen, um den alten Bären zu sehen. Der Bär wird als eine Art Freund beschrieben, mit dem sie besondere Erinnerungen teilen. Diese Erinnerungen sind von Besuchen geprägt, bei denen sie ihm Futter gebracht haben.

Der Bär steht für unbeschwerte Zeiten und eine enge Beziehung zwischen Mensch und Tier, die durch die Unschuld und Freude dieser Besuche geprägt war. Es wird auch ein Gefühl der Schuld beschrieben, dass sie in letzter Zeit nicht mehr zu ihm gekommen sind und ihm sozusagen den Rücken gekehrt haben. Der Sänger fragt sich, wie oft der Bär wohl auf ihren Besuch gewartet hat und stellt den Verlust symbolisch in den Kontext des eigenen Lebens dar.

Der Gesichtspunkt der Nachtseite der Zeit wird deutlich, als der Bär als ein Kapitel ihres Lebens endet. Mey reflektiert über den ständigen Wandel im Leben und die Traurigkeit, die mit dem Tod eines geliebten Wesens verbunden ist. Am Ende des Liedes sieht er den Bären in einem besseren Ort, dem „Bärenparadies“, und wünscht, dass die Glocken läuten, um diesen Verlust gebührend zu betrauern. Der Bär mag tot sein, doch die Erinnerungen werden für immer bestehen bleiben und zeigen die menschliche Anfälligkeit für Verlust und Trauer.