Ich sitze stumm auf starrem Stein mit kaltem Staub in meinen Augen, während draußen
Vor der Gruft der Sommer tanzt
Ich wälze Chroniken, in denen steht, dass ich erstmals gelebt, doch dann hat sich mein
Herz in diesem Grab verschanzt
Mein Schädel pocht wie voll geronn'nem Blutes, und doch leer wie ein Verlies, wo
Ungehört mein Hilferuf verhallt
Das Siechtum sitzt wie feuchter Moder in den Gliedern, doch ich werde aufersteh'n,
Noch ist der eig'ne Tod zu kalt
Ich bin der Wind, der deine Kerze flackern lässt, wenn du alleine bist und glaubst, ich
Wüsste keinen Pfad zu dir
Ich bin der Schatten, der an deinen Wänden tanzt, wenn du schon lange schläfst und
Träumst von einem Kratzen an deiner Tür
Du bist das Blut, das mir die Sinne schwinden lässt, wenn es die Lippen mir benetzt, du
Hast den Durst wieder geweckt
Dein Lachen hallte bis hinab in meine Gruft, und wer mich ruft, der träumt von mir, all
Deine träume sind befleckt
Es fließe Blut!
Writer(s): Marcel Breuer
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