Bedeutung von Die Dreigroschenoper: Erstes Dreigroschenfinale

Kurt Weills Lied 'Erstes Dreigroschenfinale' aus der 'Dreigroschenoper' ist ein eindringliches Plädoyer für die grundlegenden Bedürfnisse des Menschen. Die Textzeilen beschreiben, wie die obersten gesellschaftlichen Schichten, die sogenannten 'Herren', uns lehren möchten, brav zu leben und Moral zu achten. Doch der Sänger stellt sehr klar, dass diese Moral nichts wert ist, wenn die grundlegende Frage nach Nahrung und Existenz zuerst nicht geklärt wird.

Die wiederholte Aussage "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral" bringt den zentralen Konflikt auf den Punkt: Solange das Überleben der Menschen nicht gesichert ist, sind moralische Überlegungen zweitrangig. Die Herren, die auf der Sauberkeit und der Moral bestehen, sollten sich bewusst sein, dass das Leben der Menschen oft von Not und Missetaten geprägt ist.

Das Lied schürt eine düstere Sicht auf die menschliche Natur, da es suggeriert, dass Menschen oftmals durch Egoismus und Missgunst überleben. Es wird direkt darauf hingewiesen, dass Menschen dazu neigen, andere zu schädigen, um selbst zu bestehen. Mit seinem unverblümten Blick auf die menschliche Existenz lädt Weill die Zuhörer ein, über den wahren Zustand der Gesellschaft nachzudenken und das Gleichgewicht zwischen Bedürfnis und Moral zu hinterfragen.