Parkhotel, Minibar, alles clean, alles klar,
Das Bett liegt so jungfräulich da,
Ob da je ein Mensch drin war?
Hier ein Bonbon auf'm Kissen,
Mensch hier wirste echt geliebt
Da die zarteste Versuchung,
Seit's Toilettenkacheln gibt.
Wenn so die große, weite Welt ist,
Möcht' ich meine kurz und klein,
Wenn das die feine, schicke art ist,
Möcht' ich unanständig sein.
Und schon schleichen nicht ganz reine,
Heiße Bilder in mein' Sinn
Wer ist jetzt wohl grade bei dir,
Wo sonst ich gewesen bin?
Zeig dich frühlingsfrisch den ander'n Kerlen,
Zeig ihn' meinetwegen mehr,
Nur dein' Schweiß, die kleinen Perlen,
Die gib' bitte niemand her.
Früher hieß es "Pfui" für dieses,
Hieß "Igittigitt" für das.
Und was sauber war, war trocken
Und was "bäh" war, das war naß.
Dann die Schulzeit frischgescheitelt
Und mit strahlendweißen Zähnen
Innen Lüste, außen Mumie,
Balsamiert durch die Hygiene.
Dann die Werbung und die Schlager,
Wo man sich nur keinfrei liebt,
Wo's nicht Schleimhaut, wo's nicht Körper,
Wo's nichts zu riechen gibt.
Dann kamst du, die große Liebe,
Nichts ist mehr klinisch rein.
Laß doch niemand von den ander'n
In die kleinen Nester rein.
Zeig dich frühlingsfrisch den ander'n Kerlen,
Zeig ihn' meinetwegen mehr,
Nur dein' Schweiß, die kleinen Perlen,
Die gib' bitte niemand her.
Niemals Eifersucht und Neugier,
Hatt' ich dir mal groß geschwor'n.
Und ich lieg hier im Hotelbett,
Spür' wie sich mein Magen krümmt.
Kommt wohl bloß von diesem Zimmer,
Denn ich stell's mir laufend vor,
Daß ein andrer eben grade
Diese kleinen Perlen find't.
Writer(s): klaus lage, wolf simon
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