Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
Ist der Menschen Leben!
Wie Ein Nebel bald enstehet
Und auch wie der bald vergehet
So ist unser Leben sehet!
Ach wie nichtig, ach wie flüchtig
Sind der Menschen Tage!
Wie ein Strom beginnt zu rinnen
Und mit Laufen nicht hält innen,
So fährt unsre Zeit von hinnen.
Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
Ist der Menschen Freude!
Wie sich wechsein Stund und Zeiten,
Licht und Dunkel, Fried und Streiten,
So sind unsre Fröhlichkeiten.
Ach wie nichtig, ach wie flüchtig
Ist der Menschen Schöne!
Wie em Blümlein bald vergehet,
Wenn em rauhes Luftlein wehet,
So ist unsre Schöne, sehet!
Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
Ist der Menschen Glücke!
Wie sich eine Kugel drehet,
Die bald da, bald dorten stehet,
So ist unser Glücke, sehet!
Ach wie nichtig, ach wie flüchtig
Sind der Menschen Schätze!
Es kann Glut und Flut entstehen,
Dadurch, eh wir es versehen,
Alles mufi zu Trümmern gehen.
Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
Ist der Menschen Prangen!
Der in Purpur hoch vermessen
Ist als wie em Gott gesessen,
Dessen wird im Tod vergessen.
Ach wie nichtig, ach wie flüchtig
Sind der Menschen Sachen!
Alles, alles, was wir sehen,
Das muß fallen und vergehen.
Wer Gott fürcht', wird ewig stehen.