Es ist mal wieder so ein Sonntagnachmittag,
Seit Jahren lebt sie im Seniorenheim.
Seit dem frühen Morgen sitzt sie schon da
In der Eingangshalle, ganz allein.
Ein Schild meint, dass Besucher stets willkommen sind,
Doch viel zu selten kommt einmal Besuch.
So sitzt sie einsam da und blättert wieder mal
Verlor’n in irgendeinem alten Buch.
Und sie trägt ihr schönstes Kleid
Und sieht voll Hoffnung hin zur Tür,
Und sie glaubt ganz fest daran:
Noch heute, irgendwann,
Kommt jemand auch zu ihr.
So ein Sonntag ist so lang,
Wenn die Stunden nicht vergeh’n.
Sie trägt ihr schönstes Kleid
Und fühlt in ihrem Herz:
Niemand wird es seh’n.
Es ist dann wieder so, wie es schon immer war,
Für sie bleibt nur, voll Sehnsucht zuzuseh’n,
Wie die anderen mit ihren Lieben
Hand in Hand im Park spazieren geh’n.
Es ist Zeit, der Tag ist nun vorüber,
Sagt dann eine Schwester leis‘ zu ihr.
Doch sie meint: Ich will noch etwas warten,
Meine Lieben, sie sind gleich hier.
Writer(s): Rudolf Muessig, Wolfgang G. Herrmann
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