Die Mutter liegt noch wach im Bett
Sie schläft heut' nacht nicht ein
Gedanken ziehen durch den Kopf
Wo mag ihr Kind wohl sein
Wenn alles schläft in dunkler Nacht
Macht sie kein Auge zu
Der Bub er fährt ein Motorrad
Sie findet keine Ruh'
Und sie hört in der Nacht
Wie der Wind zu ihr sagt:
Warte nicht auf ihn, geh zur Ruh!
Doch sie fleht in die Nacht:
Lieber Wind bring mein Kind
Wenn es kommt, mache ich die Augen zu!
Er ist noch jung, zu unerfahr'n
Und spielt mit der Gefahr
Er fährt ein schnelles Motorrad
Ist einmal dort, mal da
Wenn alles schläft in dunkler Nacht
Schaut Mutter auf die Uhr
Und betend fragt sie: Lieber Gott
Wo bleibt der Bub denn nur
Und sie hört in der Nacht
Wie der Wind zu ihr sagt:
Warte nicht auf ihn, geh zur Ruh!
Doch sie fleht in die Nacht:
Lieber Wind bring mein Kind
Wenn es kommt, mache ich die Augen zu!
Die Schuhe trägt er in der Hand
Damit er keinen stört
Und schleicht sich durch das ganze Haus
Dass Mutter ihn nicht hört
Vorbei ist diese Nacht der Angst
Das Glück kehrt in ihr ein
Sie dankt dem lieben Gott dafür
Ihr Bub er ist daheim
Und sie hört in der Nacht
Wie der Wind zu ihr sagt:
Schlaf nun Mütterlein, mach die Augen zu
Doch sie fleht in die Nacht:
Lieber Wind lass mein Kind
Nie mehr fortgeh'n, erst dann komm ich zu Ruh!
Und zufrieden macht sie die Augen zu
Writer(s): Walter Widemair, Franz Weber
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