Kein Tropfen im Becher mehr, und der Beutel schlaff und leer.
Lechzen Herz und Zunge, angetan hat's mir dein Weib!
Deine Äuglein heller scheinen, Lindenwirtin du junges - hehe!
Und die Wirtin lacht und spricht:
"In der Linde geht es nicht! Kreide und Kerbholz, leider!
Hast du keinen Heller mehr, gib' zum Pfand dein Ränzel her,
Aber trinke weiter!"
Tauscht' der Bursch sein Ränzel ein,
Gegen einen Krug voll Wein, tät's um den sich wenden.
Spricht die Wirtin: "Junges Blut, hast ja Mantel, Stab und Hut!
Trink und lass' dich pfänden!"
Da vertrank der Wanderknab Mantel Hut und Wanderstab.
Sprach betrübt "Ich scheide!".
Wahre wohl du kühler Trank, Lindenwirtin jung und schlank, liebliche Augenweide!
Spricht zu ihm das schöne Weib:
"Hast ja noch ein Herz im Leib, lass es mir zu Pfande!"
Was geschah, ich tu's euch Kund, auf der Wirtin rotem Mund:
Heiß ein anderer brannte!
Wer dies neue Lied erdacht, sang's in einer Sommernacht,
Lustig in die Winde.
Vor ihm stund ein volles Glas, neben ihm Frau Wirtin saß:
Unter der blühenden Linde!
Writer(s): Helge Schneider, Rudolf Baumbach
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