Interpretation
Der Songtext
Hochzeit von
Franz Josef Degenhardt handelt von einer düsteren Zukunftsvision, in der die Welt von schwarzen Vögeln bedroht wird und die Menschen sich in einer unsicheren und gefährlichen Umgebung wiederfinden. Die Textzeilen vermitteln eine Atmosphäre der Bedrohung und der Notwendigkeit, wachsam zu sein und sich vorzubereiten.
Die ersten Zeilen des Textes beschreiben die schwarzen Vögel, die auf dem Deich sitzen und mit den Händen Wolken in das Land stoßen. Dies symbolisiert eine unheimliche Präsenz und eine drohende Gefahr. Der Sänger fordert die Zuhörer auf, ihren Mund nicht zu schließen und in den Himmel zu schauen, um sich zu merken, wo der Polarstern steht, bevor der große Bär ihn frisst. Dies könnte bedeuten, dass man sich an den wenigen konstanten Elementen des Universums orientieren und sich auf Veränderungen vorbereiten sollte.
Im weiteren Verlauf des Liedes spricht der Sänger von der Zukunft seiner Kinder. Er fordert, dass sie Kleider aus Fischhaut und Asbest tragen und schwarze Brillen an ihren Ohren befestigt bekommen, um sich vor den Gefahren der Welt zu schützen. Er möchte, dass sie dicht an Mauern entlang gehen und nicht nach unten schauen, um sicher zu sein. Der Sänger erzählt auch davon, wie er nachts seine Kinder aufweckt und mit ihnen auf dem Dach reitet, um ihnen den Polarstern zu zeigen und ihnen die Marschzahl in die Hand zu ritzen. Dies soll ihnen helfen, sich im Leben zu orientieren und vorbereitet zu sein.
Der Text impliziert auch, dass die Welt, wie wir sie kennen, sich dramatisch verändert hat. Es gibt keine Tassen mehr im Schrank, und Gold wird geschmolzen und in einen Tank gegossen. Die Menschen werfen Grundsteinstückchen in den Fluss, um ein Orakel zu befragen und Hinweise auf die Zukunft zu erhalten. Der Sänger mahnt dazu, sich zu merken, wo der Polarstern steht, bevor der große Bär ihn frisst, und sich die Marschzahl in die Hand zu ritzen, um sich zu orientieren und vorzubereitet zu sein.
Der Höhepunkt des Liedes ist die Hochzeit, die gefeiert wird, während der große Bär schläft und Schnuppen vom Himmel fallen. Der Sänger wünscht sich, in ein Mondschiff zu fliegen, das seinen Kurs nicht hält und bis an den Rand der Welt weiterfliegt. Es wird von Sternbildern wie der Jungfrau und Kassiopeia gesprochen, die vorbeiziehen, während die Milchstraße frei ist. Der Sänger fordert die Zuhörer auf, aus dem Fenster zu schauen und sich den Stand des Polarsterns einzuprägen.
Der Songtext endet mit der Frage, wer jemals herausfinden wird, wo ihr Bett war und wer ihre Spiele spielen wird, wenn sie nachts wachliegen. Der Sänger fordert erneut dazu auf, den Mund zu öffnen und die Augen in den Himmel zu richten, um sich den Stand des Polarsterns zu merken und die Marschzahl in die Hand zu ritzen, bevor die Windrose gebrochen wird.
Insgesamt handelt der Songtext von der Bedrohung und Unsicherheit in einer dystopischen Welt. Er ruft die Zuhörer dazu auf, wachsam zu sein, sich zu orientieren und vorbereitet zu sein, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.