Songtext
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Bedeutung von „Hochzeit“

Überprüft von Maria
am 27. August 2023
☝️ Das Wichtigste in Kürze
  • Der Songtext beschreibt eine düstere Zukunftsvision, in der die Welt von schwarzen Vögeln bedroht wird.
  • Es wird betont, dass man sich den Stand des Polarsterns merken und die Marschzahl in die Hand ritzen soll, um sich zu orientieren und vorbereitet zu sein.
  • Der Sänger spricht von Kleidern aus Fischhaut und Asbest sowie schwarzen Brillen, die die Kinder tragen sollen, um sich vor den Gefahren der Welt zu schützen.
  • Es wird angedeutet, dass die Welt sich dramatisch verändert hat und Orakel befragt werden, um Hinweise auf die Zukunft zu erhalten.
  • Der Songtext endet mit der Frage, wer die Spiele spielen wird, wenn die Kinder nachts wachliegen, und ermahnt dazu, den Stand des Polarsterns zu merken, bevor die Windrose gebrochen wird.
1 Kommentar
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Interpretation

Der Songtext Hochzeit von Franz Josef Degenhardt handelt von einer düsteren Zukunftsvision, in der die Welt von schwarzen Vögeln bedroht wird und die Menschen sich in einer unsicheren und gefährlichen Umgebung wiederfinden. Die Textzeilen vermitteln eine Atmosphäre der Bedrohung und der Notwendigkeit, wachsam zu sein und sich vorzubereiten.

Die ersten Zeilen des Textes beschreiben die schwarzen Vögel, die auf dem Deich sitzen und mit den Händen Wolken in das Land stoßen. Dies symbolisiert eine unheimliche Präsenz und eine drohende Gefahr. Der Sänger fordert die Zuhörer auf, ihren Mund nicht zu schließen und in den Himmel zu schauen, um sich zu merken, wo der Polarstern steht, bevor der große Bär ihn frisst. Dies könnte bedeuten, dass man sich an den wenigen konstanten Elementen des Universums orientieren und sich auf Veränderungen vorbereiten sollte.

Im weiteren Verlauf des Liedes spricht der Sänger von der Zukunft seiner Kinder. Er fordert, dass sie Kleider aus Fischhaut und Asbest tragen und schwarze Brillen an ihren Ohren befestigt bekommen, um sich vor den Gefahren der Welt zu schützen. Er möchte, dass sie dicht an Mauern entlang gehen und nicht nach unten schauen, um sicher zu sein. Der Sänger erzählt auch davon, wie er nachts seine Kinder aufweckt und mit ihnen auf dem Dach reitet, um ihnen den Polarstern zu zeigen und ihnen die Marschzahl in die Hand zu ritzen. Dies soll ihnen helfen, sich im Leben zu orientieren und vorbereitet zu sein.

Der Text impliziert auch, dass die Welt, wie wir sie kennen, sich dramatisch verändert hat. Es gibt keine Tassen mehr im Schrank, und Gold wird geschmolzen und in einen Tank gegossen. Die Menschen werfen Grundsteinstückchen in den Fluss, um ein Orakel zu befragen und Hinweise auf die Zukunft zu erhalten. Der Sänger mahnt dazu, sich zu merken, wo der Polarstern steht, bevor der große Bär ihn frisst, und sich die Marschzahl in die Hand zu ritzen, um sich zu orientieren und vorzubereitet zu sein.

Der Höhepunkt des Liedes ist die Hochzeit, die gefeiert wird, während der große Bär schläft und Schnuppen vom Himmel fallen. Der Sänger wünscht sich, in ein Mondschiff zu fliegen, das seinen Kurs nicht hält und bis an den Rand der Welt weiterfliegt. Es wird von Sternbildern wie der Jungfrau und Kassiopeia gesprochen, die vorbeiziehen, während die Milchstraße frei ist. Der Sänger fordert die Zuhörer auf, aus dem Fenster zu schauen und sich den Stand des Polarsterns einzuprägen.

Der Songtext endet mit der Frage, wer jemals herausfinden wird, wo ihr Bett war und wer ihre Spiele spielen wird, wenn sie nachts wachliegen. Der Sänger fordert erneut dazu auf, den Mund zu öffnen und die Augen in den Himmel zu richten, um sich den Stand des Polarsterns zu merken und die Marschzahl in die Hand zu ritzen, bevor die Windrose gebrochen wird.

Insgesamt handelt der Songtext von der Bedrohung und Unsicherheit in einer dystopischen Welt. Er ruft die Zuhörer dazu auf, wachsam zu sein, sich zu orientieren und vorbereitet zu sein, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.
Kommentare
Jens schrieb am 11. Dezember 2023
Ich kenne das Lied aus meiner 70er Kindheit, ich verbinde es aber seit jeher mit dem kaltem Krieg, der nuklaren Aufrüstung, der steigenden Gefahr eines Atomkriegs...:
"dicht an Mauern geh'n" [zum Schutz],
"den Blick zum Himmel" [anfliegende Atombomber /-raketen früher erkennen];
"Die Windrose brechen" [nukleares Inferno]
"Polarstern und Marschzahl" zur Orientierung, wenn nach einem Atomschlag nichts mehr funktioniert, man aber überlebt hat und noch "fliehen" kann...
Hochzeit als Terminus nicht im Sinne einer Heirat, sondern vielmehr als "Blütezeit" [der Atomwaffen]...

Der große Bär schläft, die "Schnuppen" sind die Sprengköpfe der Langstreckenwaffen beim Wiedereintritt in die Atmosphäre. Schwarze Brillen gegen den Blitz der Atomexplosionen. Brennendes Gras, geschmolzenes Gold...

Dystopie der 60er und 70er Jahre, nach dem NATO Doppelbeschluss auch noch in den 80ern.


Meine apokalyptische Interpretation dieses Liedes. Leider können wir Degenhardt nicht mehr fragen.
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Franz Josef Degenhardt - Hochzeit
Quelle: Youtube
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