Noch trägt die Welt ihr weißes Kleid
Die Nacht hat alles zugeschneit
Ich steh' am Fenster da
Und schaue auf den Schnee
Und weiß wie Schnee ein Blatt Papier
Liegt da und fragt: "Wie geht es Dir?"
Ich mach mir meinen Reim
Und singe, was ich seh'
Die Möwen, sie kreisen in Scharen vorm Fenster
Der Briefträger kommt und bahnt sich seinen Weg
Wie alles andächtig schweigt in der Früh!
Und ich seh' wie die Eisblumen blühen
Und hoch vom Himmelszelt
Rieselt es und fällt
Der Schnee
Es liegt noch Schnee und ich sitz'hier
Gedankenschnee auf dem Papier
Die Gegend glänzt und auf
Den Dächern schmilzt der Schnee
Ich will nicht aus dem Staunen raus
Geh in den Schnee, durchs Treppenhaus
Die Kälte klirrt und man
Kann seinen Atem sehen.
Ein Nachbar streut Salz auf die spiegelnden Strassen
Und jeder, der geht, hinterlässt seine Spur
Unter den Füssen im Takt
Mit jedem Schritt knirscht es und knackt
Und ich hab Lust zu gehen
Durch ein weißes Wehen
Im Schnee
Noch trägt die Welt ihr weißes Kleid
Es hat den ganzen Tag geschneit
Der Fluss steht still und starr
Die Krähe hackt den Schnee
Und auf dem Tisch mein Blatt Papier
Liegt da und fragt: "Wie geht es Dir?"
Die Landschaft leuchtet blau
Ich singe, was ich seh'
Die Glocken am Abend, sie läuten zur Dämmerung
Und Schneeflocken tanzen vorm Fenster dazu
Eisig und weiß liegt die Flur
Es wird Nacht und es schweigt die Natur
Ein Anblick so vertraut
Noch einmal und es taut
Der Schnee
Writer(s): Joachim Distelmeyer
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