Müde schleppt sich, übersättigt
Ein träger Mann durch leeres Land
Kalt und einsam, matt und traurig
Ein leerer Mann am weiten Strand
Hass und Liebe, Zweifel und Neid
Treiben ihn nachts durch die Stadt
Ein depressiver Egoman
Der lautlos schreit:
Ich hatte alles, ich hatte alles, warum hab ich es nicht mehr?
Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel, viel zu viel für mich
Jede Lüge, jede Träne
Treibt ihn weiter raus aufs Meer
Ein kleiner Kahn auf hoher See
Der gern ein Schlachtschiff wär
Kein Land im Augenwinkel mehr
Doch er wünscht es sich so sehr
Und er schreit
Um sein Leben
Verzweiflung ist ein hartes Wort
Sein Blick irrt wirr von Frau zu Frau
Feindesland an jedem Ort
Am Abend färbt sich alles blau
Kaltes Glas an seinen Lippen
Hartes Metall an seiner Stirn
Ein suchtzerfressner Schutzbesessner
Der lauthals schreit:
Ich habe nichts, ich habe nichts, von dem was wichtig ist
Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel, viel zu viel für mich
Jede Lüge, jede Träne …
Ein viel zu kleines Boot mit viel zu dünnen Wänden
Eine elende Woche, ne quälende Woche beginnt zu enden
Jede Lüge, jede Träne …
Writer(s): Christoph Meißelbach
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