Eine winternacht im januar, der frost klirrt in den bäumen
Die bäume glitzern voller schnee und irgendwo bellt ein hund
Nord-pohjanmaa, genauer die gemeinde taivalkoski
Schlummert unter der schneedecke wie ein bär im winterschlaf
Aus dem fenster des flachbaus scheint ein schwaches licht
Dort beseitigt unser freund toivo sein herzeleid
Leere weinflaschen erzählen von toivos situation
Verschiedene bilder von einer vergangenen beziehung
Alles ist nicht ganz so gegangen wie toivo geplant hat
Letzten november verlor er auch noch überraschend seinen job
Fusionsverhandlungen begannen im kraftwerk
Diese situation hatte toivo sich nie vorstellen können
Erst verschwand das auto, dann das eigene haus
Der versicherungsbetrug missglückte, als die sommerhütte brannte
Ohne ausbildung findet man keinen arbeitsplatz
Nur mit grundschule und lebenserfahrung
Die liebe stirbt nie, daran glaubte toivo immer
Bis er es eines abends in der kneipe von seinen freunden hört
"deine frau hat nen neuen mann!" "was?" "ja, genau!"
Toivos glaube erstarb und er begann eine weinkur
Eines nachts im januar in einer 1-zi-sozialwohnung
Zuviel hass und verbitterung in einer einzigen person
Toivo hat genug von den ständigen enttäuschungen
Er beschließt zu gehen, und dass er nicht alleine geht
Jeder tag ist zuviel, jetzt wo ich ohne dich bin
Jeder tag ist zuviel, so kann ich nicht leben
Ich habe mich zu sehr nach den sternen gestreckt
Und es war zu sehr zu sehen... ich liebte
Aus dem schrank auf dem flur kramt toivo seine flinte vor
Auch kugeln findet er bald als er mit wenig mühe weiterschaut
Mantel und schuhe an, und der mann läuft in die winterfinsternis
Raus aus dem treppenhaus zu seinem geliebten fahrrad
Frischer schnee auf dem weg behindert toivos reise
Aber der schmerz macht ihn stark und der mann kann weitergehen
An der kirche bleibt toivo einen moment stehen
Um mit gott zu sprechen und kniet sich hin
Lieber himmelsvater, dir kann man immer vertrauen
Gib mir kraft, ich will keine enttäuschungen bereiten
Die liebe ist gestorben, glaube und hoffnung sind am verschwinden
Zeig mir einen platz in dieser kalten welt
Eine viertelstunde vergeht, es kommt keine antwort
Auf dem vorplatz schweben nur die atemwölkchen
Toivo dreht sein rad in richtung letztes ende
Man hört die kette seines fahrrads knirschen
Jeder tag ist zuviel, jetzt wo ich ohne dich bin
Jeder tag ist zuviel, so kann ich nicht leben
Ich habe mich zu sehr nach den sternen gestreckt
Und es war zu sehr zu sehen... ich liebte
Auf dem hof des hauses lädt toivo seine flinte
Die tränen gefrieren auf seinen wangen, der puls ist auf 200
Vor der garage steht ein nagelneuer ford galaxy
Und er schlägt die hintere windschutzscheibe zu brei
Toivo steht auf der veranda und greift nach der türklinke
Er tritt ein paar mal kräftig gegen das schloss der haustür
Danach stapft er geradewegs in die offene garage
Und putzt stilvoll die schuhe an der schwelle ab
An der wand ist ein brecheisen, das braucht toivo jetzt
Zurück zur haustür und an den türrahmen
Eine kleine drehbewegung und wenn man ein bisschen kraft ausübt
Ist die tür endlich offen, das haus sieht heimelig aus
Im flur brennt licht, als toivo hineinstürmt
Das paar merkt gleich dass toivo keine anerkennung sucht
Der mann hat nur boxershorts an, seine ex nachtklamotten
Der kerl bettelt in panik: tu diese waffe zur seite!
Der lauf legt sich an den hinterkopf dieses kerls
Toivo drückt den abzug, richtet die mündung der waffe auf seine ex
Die frau heult hysterisch, fleht um erbarmen
Toivo bekommt vom nachwuchs der neuen ehe zu hören
Der lauf der waffe richtet sich auf den gewölbten leib der frau
Noch versucht sie, toivo geld für ihr leben zu bieten
Aber die entscheidung ist gefallen, ein schuss fällt in der nacht
Toivo taumelt auf den hof, bald graut auch schon der morgen
Eine winternacht im januar, ein müder mann lehnt am baum
Er richtet den lauf der flinte geradewegs in seinen mund
Glaube, hoffnung und liebe, alle drei sind verschwunden
Die erinnerung lebt noch eine woche in den schlagzeilen der zeitungen