Bedeutung von Der Mord an einem Schneidergesellen

Das Lied Der Mord an einem Schneidergesellen aus der Sammlung von Volksliedern behandelt die tragische Geschichte eines armen Schneiders, der in der Lüneburger Heide nachts auf der Suche nach Zuflucht ist. Der Schneider sieht ein Licht und freut sich, dass er ein Wirtshaus gefunden hat. Hierbei kommen die dunklen Seiten des Lebens zum Vorschein, als der Wirt und die Wirtin sich als falsche Freunde herausstellen.

Die Wirtsleute, beschrieben als 'Bube' und 'roh', handeln heimtückisch und brechen in brutaler Weise in das Leben des Schneiders ein. Sie schneiden ihm kalt die Kehle ab, was die grausame Natur des Verbrechens unterstreicht. Diese Stelle ist besonders schockierend, da sie die Abwertung des Menschenlebens offenbart, denn der Schneider wird behandelt, als wäre er ein Schwein.

Nach dem Mord wird der Körper des Schneiders ohne mit der Wimper zu zucken in den Backofen geschoben – eine grausame, aber auch symbolische Handlung, die verdeutlicht, wie die Wirtsleute ihre Tat verschleiern wollen. Sie rauben ihm alles, was er hat, und zeigen keinerlei Mitgefühl.

Die Wendung kommt, als ein Gendarm das Verbrechen aufdeckt und die Mörder zur Verantwortung zieht. Dies sorgt für einen dramatischen Schluss, in dem die Mörder, trotz ihrer heimtückischen Handlungen, letztendlich bestraft werden. Somit vermittelt das Lied eine klare Botschaft über Gerechtigkeit, indem es zeigt, dass das Böse nicht ungestraft bleibt. Der Schneider selbst wird als hilfsbedürftig und unschuldig dargestellt, während die Mörder, trotz ihrer vorübergehenden Cleverness, am Ende mit ihren Taten konfrontiert werden.