Es erzählt die Sage,
Hildebrandt und Hadubrandt
Standen einst zwischen zwei Heeren
In Ritterrüstung und Gewand.
Hildebrandt der war in Diensten
Jahrelang beim Gotenkönig.
Er musste aus der Heimat fliehen
Und ließ Weib und Kind zurück.
Nach dreißig Jahren kommt er wieder,
Und mit ihm tausend Mann.
Er trifft auf ein and'res Heer,
Ein junger Recke führt es an.
Hildebrandt fragt nach dem Namen,
Der Jüngling spricht, man nennt mich Hadubrandt.
Mein Vater fiel einst in der Fremde,
Es war Hildebrandt,
Ich hab' ihn nie gekannt.
Der Alte weiß nun, wer da steht,
Denn Hadubrandt, das ist sein Sohn,
Und er sagt ihm diese Wahrheit,
Doch der will nichts wissen davon.
Der Jüngling glaubt,
Daß ihn der Alte täuschen will,
Den Kampf zu scheuen.
Und Geschenke nimmt er nicht an,
Beleidigt den Vater ungemein.
Im Angesicht der beiden Heere
Spricht der Vater,
So muß es dann sein.
Muß dich mit dem Schwerte schlagen,
Oder du wirst mein Mörder sein.
Und die Eschenlanzen fliegen
Und die Schilde splittern schon,
Noch sind sie auf ihren Rossen,
Doch der Vater trifft den Sohn.
Kriegerehre war das damals
Und so kam's zum tragischen Streit
Hildebrandt und Hadubrandt
Wurden Opfer ihrer Zeit.
Kriegerehre war das damals
Und so kam's zum tragischen Streit
Hildebrandt und Hadubrandt
Wurden Opfer ihrer Zeit.