Irene Fröhlich schrieb am 6. Oktober 2023
Seit 1973 lebt meine Schwester in Texas und nun will sie mit ihrer Familie und Freunden und Studenten die 50 Jahre feiern, die sie dort gelebt und als Lehrerin an der Universität gearbeitet hat.
Sie fehlte mir in meiner Nähe im "alten Europa". Wie finde ich die Verbindung zu ihr in der "Neuen Welt" auch in kultureller Hinsicht? Da bin ich auf dieses Lied gestoßen.
Da unser ganzes Familienleben sehr musikalisch war und wir u.a. in verschiedenen Chören sangen, lernten wir auch und vor allem Johann Sebastian Bach und seine Musik gut kennen. So war ich sehr beeindruckt, als ich hörte, daß American tune diese Melodie aus der Matthiäus-Passion nutzte.
Das möchte ich gerne mit meiner Schwester und ihren Gästen auf dem
Fest teilen. Sie hat in Texas einen Chor gegründet und geleitet, der den Namen von Bach trägt und den es noch immer gibt.
Außerdem bewegt mich, daß in dem Text die Mayflower erwähnt wird, also die Ankunft europäischer Siedlerfamilien im fremden Kontinent im November 1620.
Für mich ist das die Erinnerung an all die Verunsicherung, die mit einem solchen Ereignis verbunden ist und gleichzeitig der unbedingte Entschluß das Ganze auch als Chance zu verstehen. Wie in dem Refrain des Liedes, das wie ein Gebet ausspricht und wiederholt: "but I'm all right" oder später: "but it's all right".
Paul Simon scheint sich selbst als einen der Ankömmlinge zu verstehen, denn er sagt: "We come on the ship they call the Mayflower", in der Präsensform, nicht in der Vergangenheit. Das erscheint mir mutig und trotz allem entschlossen.