Von Sonn' und Kessel schwarzgebrannt
Und auch vom scharfen Wind,
Steht Jalava am Führerstand,
Wo Dampf und Flammen sind.
Sein neuer Heizer ist dabei,
Der ihm die Flamme nährt,
Auf Lokomotive Zwei-Neun-Drei,
Die heut' nach Russland fährt.
Ein kleiner Mann von schmalem Bau,
Der werkt dort auf der Brücke,
Ruß im Gesicht, das Haar war grau,
Es war eine Perücke.
Jalava, Jalava du Finne,
Was lachst du gegen den Wind?
Ich lache, weil meine Sinne
Alle beisammen sind.
Und weil wir weiterkamen
Und weil die Welt sich dreht
Und weil mein Heizer von Flammen
Und Dampfkesseln was versteht.
Sie dampfen ein in Belastrow,
Wo Schocks von Offizieren
Die Züge auf dem Grenzbahnhof
Penibel kontrollieren.
Sie prüfen jegliches Gesicht
Bei ihrer Inspizierung,
Doch sehen sie am Kessel nicht
Den Staatsfeind der Regierung.
Jalava weiß worum es geht
Und langsam dampft vorbei,
Am letzten Posten der dort steht
Lokomotive Zwei-Neun-Drei.
Jalava, Jalava du Finne,
Was lachst du gegen den Wind?
Ich lache, weil meine Sinne
Alle beisammen sind.
Und weil wir weiterkamen
Und weil die Welt sich dreht
Und weil mein Heizer von Flammen
Und Dampfkesseln was versteht.
Da saust die Grenzstation vorbei,
Die Birken stehen nackt.
Die Lokomotive Zwei-Neun-Drei
Schnauft in erhöhtem Takt.
Und Jalava lacht in den Wind,
In den Oktoberregen:
"Heizer, wenn wir drüben sind,
Dann wird sich was bewegen!"
Jetzt schneidet der Oktoberwind
Die letzten Äpfel an,
Die an den kahlen Bäumen sind,
An der finnischen Eisenbahn.
Jalava, Jalava, du Finne,
Was lachst du so gegen den Wind?
Ich lache weil meine Sinne,
Alle beisammen sind.
Und weil uns die Fahrt in den Bahnhof
Hinter die Grenze führt,
Und Wladimir Iljitsch Uljanow,
Mein Heizer, die Flammen schürt.
Writer(s): Wilhelm Resetarits, Heinz Rudolf Unger, Georg Herrnstadt
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