Da steht Er, eingehüllt in Kleider, die der Zeit zahlten Tribut.
Auch sonst der Leib unscheinbar, älter schon sein warmes Blut.
Es ist der Tag zur Sonnenwende auf dem Dorfplatz - Jahr für Jahr, und junge Freier eifern fröhlich um die schönsten Mädchen da.
Sie versprechen Ihnen Liebe und den Reichtum dieser Welt.
Sie tanzen, protzen, prahlen in der Hoffnung es gefällt.
"Bin Stärkster, Schönster und auch Reichster,
Einflussreichster Mann im Dorf -
Liebst Du mich, so lieb ich Dich,
Schenk ich Dir 'nen sicheren Hort."
Ein kleines, unscheinbares Mädchen, sitzt enttäuscht am Rande nur,
Die jungen Burschen zeigen Ihr von Aufmerksamkeit keine Spur.
Nur der alte Mann sieht Ihre Trauer und nimmt sich ein Herz
Tanzt keuchend wie die jungen Knaben um zu lindern Ihren Schmerz.
Die Jünglinge, die lachen nur "Wer hat den Alten hier bestellt?"
Doch dann Sie verstummen, als er leis Ihr erzählt:
"Hab keinen Schatz und keinen Reichtum,
Nein ich bin nur alt und schwach
Mein Rock ist schäbig - klein der Sold,
Doch habe ich ein Herz aus Gold.
Tag für Tag will ich es teilen,
Mit Dir, mein Mädchen, Liebste hold,
Will ich Dir schenken was ich habe,
Schenk ich Dir mein Herz aus Gold."
Das Mädchen tief gerührt zu Tränen, küsst den alten greisen Mann,
"Vater", sagt Sie, "Dich zu ehren niemals schwer für mich sein kann.
Doch such ich einen Mann für's Leben, einen der mich gerne hat,
Doch scheint es allein Dich zu geben, der in mir gelesen hat."
"Meine Hände rauh von Arbeit,
Doch hab dem Schicksal nie gegrollt
Ein hartes Leben hab ich,
Doch hab ich auch ein Herz aus Gold
Tag für Tag will ich es teilen,
Mit dem Mann der mich gewollt,
Will Ihm schenken was ich habe,
Schenke Ihm mein Herz aus Gold."
Writer(s): Thomas Lindner
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